Auch Frühjahrsmüde?

Ein erstes kühles Eis in der Sonne essen, im Lieblingscafé den Cappuccino wieder draußen trinken oder mit dem Fahrrad durch Wald und Wiesen fahren – bei vielen kommen zu Beginn der warmen Jahreszeit echte Frühlingsgefühle auf. Doch obwohl die nach dem Winter lang ersehnten Sonnenstrahlen unser Gemüt erhellen, fühlen sich viele gerade in diesen Tagen abgeschlagen und müde. Die einen sprechen von einem Luxusproblem, die anderen nennen es eine biologische Tatsache: die Frühjahrsmüdigkeit. Laut einer Emnid-Umfrage ist mehr als jede dritte Frau (39 Prozent) betroffen, bei den Männern sind es lediglich 22 Prozent, die sich schlapp fühlen.

„Viele Experten sind sich uneinig, ob es sie wirklich gibt oder es sich hierbei um ein typisch deutsches Phänomen handelt“, sagt Michael Gärtner von der Kaufmännischen Krankenkasse in Berlin-Charlottenburg.

Die bei Ärzten gängige Erklärung, dass am Ende des Winters ein Überschuss des Schlafhormons Melatonin im Verhältnis zum Glückshormon Serotonin herrsche, wird inzwischen angezweifelt. Eine andere Theorie besagt, dass sich mit dem Temperaturwechsel die Blutgefäße weiten und der Blutdruck sinkt. Daher raten Experten, ein paar einfache Regeln zu befolgen, um den Kreislauf in Schwung zu bringen:

Viel Bewegung an frischer Luft:  Um möglichst viel Tageslicht zu tanken und die Hormonumstellung zu beschleunigen, sollte man häufiger einen ausgedehnten Spaziergang in der Mittagspause absolvieren oder einfach den Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad antreten.

Pflanzliche Kost: Viel frisches Obst und Gemüse essen und ausreichendes Trinken helfen von innen, den Organismus anzukurbeln. Gerade im Frühjahr machen farbenprächtige vitaminreiche Obst- und Gemüsesorten Lust auf gesunde Ernährung.

Saunagänge machen munter: Die Temperaturwechsel zwischen heiß und kalt können nirgendwo anders besser trainiert werden als bei einem ausgiebigen Saunagang. Anfänger sollten allerdings ihren Körper nicht überfordern und die Saunazeiten langsam steigern.

Früh ins Bett gehen: Gegen Müdigkeit hilft vor allem eins – ausreichend schlafen. Deshalb rechtzeitig die Segel streichen, damit man fit und munter aus dem Bett kommt, wenn der Wecker morgens klingelt.

 

70 - Frühjahr 2017
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