Im Juli fand das Classic Open Air Festival auf dem Gendarmenmarkt statt, schon läuft Mario Hempel über das Maifeld am Olympiastadion. Ende August steht die Pyronale an, die er ebenfalls mit veranstaltet. Mario Hempel musste sich nach der Wende 1989 neu orientieren. Seine Band Report, mit der er durch die DDR getourt ist, war nicht mehr gefragt. Nur der Name ist geblieben und mit diesem hat der ehemalige Musiker 1992 Report Communication gegründet, eine Marketingagentur im Kultur- und Eventbereich.
Einer seiner ersten Kunden war der Friedrichstadtpalast. Bis heute ist Report Communication als Exklusivagentur für das Sponsoring des Hauses zuständig. Ebenfalls 1992 gründete er das in Hoppegarten ansässige Unternehmen Sunshine Catering. „Ich wollte etwas Vernünftiges machen, etwas, wovon man auch leben kann“, sagt Hempel und lacht. Heute supportet das Catering Unternehmen nicht nur seine eigenen Events, sondern liefert täglich 24 000 Portionen Mittagessen an Schulen, Kindergärten und Betriebsrestaurants. Der jährliche Umsatz liegt mittlerweile bei ca. 15 Millionen Euro.
Über Berlin hinaus bekannt sind das Classic Open Air Festival auf dem Gendarmenmarkt und die Pyronale am Olympiastadium – zwei Open Air Events, die er zusammen mit seinem Hamburger Partner Gerhard Kämpfe (Festivaldirektor) auf die Beine stellt und für die er eine eigene Firma gegründet hat, die Report Communication.
Das Classic Open Air Festival hat Anfang Juli zum 28. Mal stattgefunden. Fünf Abende mit insgesamt fast 1 000 Künstlern. Wieso eigentlich Klassik? „Auch dahinter stehen ein Konzept und das Gefühl dafür, was Menschen wirklich begeistert“, so Hempel. Also gibt es mehr als Klassik, es gibt Abende der italienischen Operngala oder eine Inszenierung in Licht und Feuer oder Crossover-Events mit Stargästen wie der Band Earth, Wind & Fire.
Auch die Pyronale begeistert viele Menschen. Wenn es Ende August „Best of Six“ heißt, werden die weltbesten und mehrfach ausgezeichneten Gewinnerfeuerwerke der vergangenen sechs Jahre über dem Maifeld am Olympiastadion in die Luft gehen. Das slowenische, mexikanische und polnische am ersten Abend und das der Teams aus den Niederlanden, Rumänien und Norwegen am zweiten. 40 Tausend Zuschauer werden erwartet. Und obwohl diese Veranstaltungen Berlin viel Aufmerksamkeit und Geld einbringen, erhalten die Macher als privates Kulturunternehmen keine öffentlichen Subventionen. Trotzdem behaupten sich Hempel und Kämpfe am immer enger werdenden Kulturmarkt Berlins. „Mit viel Werbung, dem richtigen Programm, exklusiven Veranstaltungsorten, neuen Ideen und durch Qualität“, ist Hempel überzeugt.
Aufgeregt ist Hempel nie, „dazu bin ich viel zu lange Profi“, selbst wenn, wie im vergangenen Jahr, die Pyronale wegen Waldbrandgefahr verschoben werden musste. „Wer Angst vor dem Wetter hat, darf eben kein Open Air machen. Auf äußere Umstände muss man halt reagieren.“ Und so ist das auch mit dem Familienurlaub. Erst, wenn alle Open-Air Veranstaltungen des Jahres vorbei sind und der Sommer auch, fährt Hempel mit seiner Familie in die Sonne, an den für ihn schönsten Ort der Welt – in sein Haus auf Teneriffa.
Barbara Sommerer
Information
Nächstes Event:
PYRONALE 2019
Berliner Olympiastadium, Maifeld
30.–31. August 2019
www.pyronale.de