Die Firma Tesla mit ihrem charismatischen Chef Elon Musk ist in aller Munde, wenn es um schicke, leistungsstarke Elektroautos geht – die E-Automarke Polestar ist in Deutschland nur wenigen bekannt. Das könnte sich bald ändern, wenn die zukünftigen Modelle der Volvo-Tochter genauso überzeugen wie derzeit die in Grünheide für Schlagzeilen sorgende kalifornische Elektrofirma. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht angesichts des Modells Polestar 2, eine Mittelklasse-Limousine, die als echter Konkurrent für Tesla Model 3 auftritt, das in Grünheide ab nächstes Jahr vom Band laufen soll. Das Modell Polestar 2 dagegen ist bereits seit Sommer auf dem Markt, das heißt auf dem Online-Markt. Denn die Bestellung ist nur über deren Website möglich.
Dass Polestar auf dem Elektroautomarkt reüssieren will, zeigte sich bereits mit dem Modell Polestar 1, ein Plug-in-Hybrid-Coupé mit einer Systemleistung von 600 PS. Es fungierte sozusagen als Vorreiter für die zukünftigen Modelle. Polestar 2 ist nun der erste reine Elektrostromer. Seine Systemleistung wird mit 408 PS angegeben. Damit erreicht er in 4,7 Sekunden Tempo 100. Nach 470 Kilometern muss der Akku erst aufgeladen werden. Alles in allem lässt die Elektrolimousine keine Wünsche offen und zeigt eindrucksvoll das Zukunftspotenzial von Polestar. Nicht allzu lange muss man auf das dritte Modell der Marke warten. Ebenfalls rein elektrisch wird im nächsten Jahr das SUV-Coupé Polestar 3 bestellbar sein. Mit einer Akku-Ladung soll man mit dem Elektro-SUV 500 Kilometer weit kommen. Die weiteren Modelle werden sich nach Aussagen von Polestar auch durch die Verwendung von nachhaltigen und natürlichen Materialien auszeichnen, was in der Studie Precept, die in Serie gehen soll, zum Ausdruck kommt. Ebenso ist von einer neuen elektrischen Plattform namens „Sustainable Experience Architectur“ die Rede, die Polestar auch anderen Automobilherstellern zur Nutzung anzubieten gedenkt. Mit derartiger Zukunftsstrategie könnte Polestar für Tesla zum ernstzunehmenden Konkurrenten werden.
eBussy, der E-Allrounder
Modularen Varianten machen den eBussy zum Pritschenauto, Kipper oder Camper [Abb.: ElectricBrands GmbH]
Das 2017 gegründete Startup Electric Brands will im nächsten Jahr sein modulares Elektroauto eBussy auf den Markt bringen. Zunächst soll es nur in drei Aufbauvarianten angeboten werden: als Pritschenwagen, mit kippbarer Ladefläche, Kastenwagen und als Transporter mit Kofferaufbau. Später sind bis zu zehn modulare und wechselbare Aufbauten geplant, beispielsweise auch zum Campingbus. So könnte eBussy grundsätzlich nicht nur gewerbliche, sondern auch private KäuferInnen finden. Denn der Umbau vom Pritschenauto zum Kleinbus für den Familienausflug soll einfach vonstattengehen. Überzeugen könnte die enorme Reichweite, die Electric Brands mit bis zu 800 Kilometern angibt, je nach Aufbau und dementsprechendem Akku. Das ist freilich nur dann möglich, wenn die integrierten Solarmodule auf dem Kabinendach bei guten Wetterbedingungen täglich Strom zusätzlich produzieren und so die Speicherkapazität erhöhen. Außerdem sind alle ebussy-Modelle mit Allradantrieb und einem App-gesteuerten Kommunikationssystem ausgestattet. Aufladen des Akkus dauert etwa drei Stunden. Die Maximalgeschwindigkeit von 90 Kilometer pro Stunde könnte die Attraktivität des eBussy schmälern, der Preis indes nicht. Der Basis-eBussy als Kabine mit Fahrgestell soll 15 800 Euro kosten. Mit Beginn der Serienfertigung im nächsten Jahr wird der eBussy in ausgewählten Autohäusern verkauft. Man darf gespannt sein, ob ein solches Konzeptauto seine Fans findet.
Paketzustellung im Entengang
Emissionsfreie Lösung für urbane Logistik, um Unternehmen grüner und effizienter zu gestalten [Abb.: droiddrive GmbH]
Nach den Start-ups Streetscooter und E.Go Mobile hat sich mit Droid Drive ein weiteres Unternehmen in Aachen gegründet, das die Paketzustellung revolutionieren will. Auf deren Erfahrungen aufbauend suchte auch Droid Drive nach einer Lösung, um die Waren- und Paketzustellung mit Elektrofahrzeugen umweltfreundlich, aber gleichzeitig auch effektiver zu gestalten. Mit dem „Ducktrain“, ein elektrisch angetriebener Gliederzug aus Anhängern, testen die Aachener Entwickler nun derzeit neue Prototypen, die technisch sehr anspruchsvoll und als Ergänzung zu den Cargobikes gedacht sind. Lastenfahrräder sind bereits vielerorts im Einsatz und operieren von kleinen zentralen Paket-Zwischenlagern aus. Ähnliches ist für den Ducktrain vorgesehen. Er ist ein Gespann aus bis zu fünf Wagen, den Ducks, die einem Führungsfahrzeug folgen und in ihrem Zustellgebiet autonom ausschwärmen. Die Ducks sind nur einen Meter breit und könnten auf Straßen, Rad- und Gehwegen fahren. Sie sollen die Paketzusteller unterstützen, indem sie ihnen im Schritttempo folgen. Dazu hat Droid Drive eine so genannte Follow-me-Funktion entwickelt, die das automatisierte Fahren und die Kommunikation zwischen den Ducks und dem Zustellerfahrzeug herstellt. Die Zustellerin oder der Zusteller selbst steuert alles mit einem mobilen Gerät. Nach Aussage von Droid Drive könnte Ducktrain ab dem Jahr 2025 in Serie gehen.
Der Schönste
911 Targe 4S 2020 [Foto: © 2020 Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG]
Es ist gar nicht so leicht, den schönsten Porsche 911 zu küren, denn über Geschmack lässt sich nun mal nicht streiten. Doch nicht erst seit der Markteinführung des 911 Targa im Jahre 2014 sind es nicht wenige, die von dessen Attraktivität mehr als überzeugt sind. Denn allein die charakteristische Dachkonstruktion mit dem festen Bügel, die von jeher die Targa-Modelle auszeichnete, verleiht dem Sportwagen seine besondere Ausstrahlung.
Seit Sommer gibt es den Neuen, der – wie kann es anders sein – noch leistungsstärker als sein Vorgänger ist: den Targa 4 mit 385 PS und die S-Variante mit 450 PS. Allerdings wollte man bei Porsche offenbar diesmal mit einer technisch raffinierten Dachkonstruktion glänzen, die tatsächlich immer wieder zum Hinschauen animiert, wenn sich das Dach öffnet oder schließt. Es heißt, ein aufwendiger hydropneumatischer Mechanismus sei dafür verantwortlich. Der ganze Vorgang beginnt zum Beispiel beim Öffnen des Daches mit dem Hochfahren der Glasheckscheibe und endet, indem sie sich wieder zurück an ihren Platz schiebt. Zwischenzeitlich hat sich das Softtop entriegelt, gefaltet und hinter die Rücksitze gelegt. Das Geschehen dauert 19 Sekunden, wobei der Park-assistent sowohl beim Öffnen als auch beim Schließen den Bereich hinter dem Targa überwacht zum Schutz vor Beschädigungen. Denn die Glasheckscheibe schiebt sich jedes Mal etwas über das Heck hinaus. Wenn es ein Nonplusultra der Technik gibt, dann will es Porsche hier auch ausdrücklich im Detail zeigen.
Jenseits der Landstraße
Zwei E-Motoren treiben die Vorderräder des Ferrari SF90 Stradale an [Foto: Ferrari S.p.A., www.richardpardon.co.uk]
Der Ferrari SF90 Stradale sei „der stärkste, schnellste, modernste sowie am einfachsten zu fahrende und zu bedienende Ferrari“, heißt es in der Fachpresse. Für die berühmte Supersportwagenschmiede aus Maranello ist das nun nicht so verwunderlich, doch dass es der erste Ferrari als Plugin-Hybrid ist, schon. Zumal die Hybrid-Technik einem kleinen Wunderwerk gleichkommt. Zusammen mit dem stärksten V8, den Ferrari je gebaut hat, erbringen drei Elektromotoren eine Systemleistung von insgesamt 1 000 PS. Im rein elektrischen Betrieb treiben zwei E-Motoren die Vorderräder an, ein Motor befindet sich hinten zwischen Motor und Getriebe. Im Elektromodus erreicht der SF90 Stradale immerhin 135 Kilometer pro Stunde, sonst angeblich 340 Kilometer pro Stunde. Im Hybrid-Betrieb wird der Supersportwagen außerdem zum ersten Ferrari mit Allradantrieb. Von Null auf Tempo 100 in unglaublichen 2,5 Sekunden zu beschleunigen, verschlägt allerdings fast die Sprache und liegt natürlich jenseits der Landstraße.
Motorsport von morgen
Formel E künftig mit Wasserstoff im Tank [Abb.: HWA AG © 2018]
Naheliegend wäre für Ferrari jetzt, wie beispielsweise die Premiummarken Mercedes und Porsche auch an der Formel E teilzunehmen. Doch damit tut sich die Kultmarke nach wie vor schwer, obwohl die Formel E Zukunftspotenzial habe. Das sehen zumindest Technologiepartner wie Schaeffler und der Engineeringdienstleister und Fahrzeugentwickler HWA so. Unterstützt auch von ADAC, Dekra, dem Deutschen Motorsportbund und dem E-Sport-Verband WESA, wollen sie die Formel E um eine neue elektrische Rennserie erweitern. Die soll aber weder mit benzin-, noch mit akkubetriebenen Rennwagen bestritten werden, sondern mit grünem Wasserstoff im Tank, der mit Hilfe von Brennstoffzellen den Strom für die Elektromotoren erzeugt.
Der neue Formel-E-Wettbewerb soll unter der Bezeichnung „Hyraze League“ 2023 starten und laut den Organisatoren den Motorsport der Zukunft einläuten. Unter anderem sind die emissionsfrei angetriebenen 800-PS-Rennwagen mit Steer-by-Wire-Technologie – die Lenkung funktioniert nicht mechanisch, sondern elektronisch – und einem besonderen Bremssystem ausgestattet. Dabei entweicht der anfallende Bremsstaub nicht unkontrolliert in die Umwelt, sondern wird im Fahrzeug aufgefangen und später umweltneutral entsorgt. Spezielle, aus schnell nachwachsenden Rohstoffen entwickelte Reifen sorgen außerdem für eine Minimierung des Reifenabriebs.
Neueröffnung am Ku’damm
Rainer Ohlenhard, Direktor Händlernetzentwicklung Jaguar Land Rover, Uwe Dinnebier, Inhaber Dinnebier Gruppe, Jan-Kas van der Stelt, Geschäftsführer Jaguar Land Rover Deutschland (v. l. n. r.) [Foto: Dinnebier Gruppe]
Dinnebier Gruppe startet Metropolkonzept für Jaguar Land Rover in Berlin: Auf dem ehemaligen Trümmergrundstück Kurfürstendamm 106-108, das seit den 1950er-Jahren ein fester Bestandteil der Berliner Autowelt ist, präsentiert die Dinnebier Gruppe mit rund 40 MitarbeiterInnen seit 2010 die traditionsreichen Marken Jaguar und Land Rover. Der neue, auf die doppelte Größe erweiterte und modernisierte Schauraum ist ein weiterer Meilenstein: Die britischen Marken zeigen sich nun auf rund 1 000 Quadratmetern von ihrer besten Seite in der neuen, hochwertigen Jaguar Land Rover CI. Das exklusive Wohlfühlambiente, das durch warme Farben, viel Licht und einladende Möbel entsteht, lädt die Kunden ein, die neuen Modelle in Augenschein zu nehmen. Jaguar und Land Rover haben fast die komplette Modellpalette erneuert und elektrifiziert. Der neue Land Rover Defender wurde im Juni diesen Jahres präsentiert, der vollelektrische Jaguar I-PACE kommt jetzt mit besserer Ladefähigkeit auf den Markt und der neue Jaguar F-PACE feiert im Autohaus Dinnebier Deutschlandpremiere. Der Servicebereich des Autohausstandorts bietet 21 Werkstattplätze und zusätzlich vier Direktannahmen. In Berlin beschäftigt Dinnebier in seinen derzeit drei Jaguar Land Rover Autohäusern rund 110 MitarbeiterInnen.