Schauplatz Potsdam

Potsdam ist mit wichtigen Ereignissen der Preußischen, aber auch der gesamtdeutschen Geschichte verknüpft wie außer Berlin wohl kaum eine andere Stadt – angefangen vom Glanz der aufstrebenden preußischen Residenzstadt bis hin zur Potsdamer Konferenz der Alliierten 1945. In der am 22. September 2013 eröffneten Ausstellung „Potsdam: Eine Stadt macht Geschichte“ begeben sich die Besucher auf eine Zeitreise zu den wichtigsten Etappen in der 1000-jährigen Geschichte der Stadt.

Das Architekturstudio Duncan McCauley hat die ständige Ausstellung auf einer Gesamtfläche von ca. 800 Quadratmetern in den jüngst sanierten Museumsräumen des historischen Potsdamer Rathauses am Alten Markt gestaltet. 

Anknüpfend an wichtige geschichtliche Meilensteine wird die Rolle der Stadt als Schauplatz historischer Entwicklungsstränge von lokaler wie internationaler Bedeutung dargestellt. 

Gut 500 Objekte veranschaulichen auf ca. 800 Quadratmetern elf Themen der Potsdamer Stadtgeschichte. Erzählt wird nicht streng chronologisch, sondern themenorientiert, bisweilen über mehrere Jahrhunderte hinweg. Als Auftakt dienen die vorsichtigen Anfänge der Potsdamer Geschichte im Mittelalter. Es folgt der Ausbau zur Residenzstadt seit 1660. Stadt und umgebende Landschaft werden durch die Hohenzollern und ihre bürgerlichen Gestalter geformt. Die Manufakturstadt Potsdam mit ihren Luxus- und Gebrauchsgütern, Zuwanderergruppen aus verschiedenen europäischen Gebieten und das Erstarken des bürgerlichen Selbst-bewusstseins im 19. Jahrhundert werden ebenso vorgestellt wie die Entwicklung der Stadt als Wissen-schafts-standort. Statt isolierte, aus ihrem Kontext gelöste Gegenstände zu sehen, taucht der Besucher in Alltagswelten ein, die aber immer wieder den Blick auf das große Ganze der Potsdamer Stadtgeschichte lenken.

Ein separater Raum widmet sich der fotografischen Aufzeichnung des Alten Marktes im Zeitverlauf. Bevor abschließend der Bogen in die Gegenwart geschlagen wird, verweisen zwei Bereiche auf die wechselvolle Potsdamer Zeitgeschichte im Zeichen zweier Diktaturen.

Präsentationsästhetik
Einen besonderen Stellenwert nehmen fotografische Zeugnisse der Stadtgeschichte ein, die in einem runden Saal präsentiert werden. Mit der räumlichen Inszenierung von Stadtansichten aus verschiedenen Epochen wollen Duncan McCauley eine inspirierende Atmosphäre herstellen, die dem Besucher Raum für eigene Assoziationen gibt. Eindrucksvolle Fotografien wie das Panoramabild aus dem Jahr 1935 werden mit Wechselausstellungen zeitgenössischer Fotografen kombiniert, so dass Potsdam unter geschichtlicher wie auch gegenwärtiger Perspektive bildlich in Erscheinung tritt.

Frank Jäger 

 

Information

„Potsdam: Eine Stadt macht Geschichte“ –
Dauerausstellung des Potsdam Museums

Öffnungszeiten Museum:
Di. bis Fr. 10 bis 17 Uhr
Do. 10 bis 19 Uhr
Sa., So. und Feiertage 10 bis 18 Uhr

www.potsdam.de

 

56 - Herbst 2013