Effizient, dezentral, umweltschonend: Gasag-Klimakraftwerke nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung sind für den Berliner Energieversorger GASAG eine wirtschaftliche und nachhaltige Schlüsseltechnologie zur Energiegewinnung.
Wenn von der bevorstehenden Energiewende die Rede ist, heißt es aus Fachkreisen, das Ziel müsse sein, eine natur- und ressourcenschonende Energieversorgung aufzubauen, möglichst dezentral angelegt, vor allem unter Einsatz erneuerbarer Energien. Das heißt im Klartext: weg von der zentralen und getrennten Energieversorgung, von Strom und Wärme, hin zu dezentraler Versorgung mit geringeren Leitungsverlusten und effizienter Ausnutzung des Brennstoffs, was schließlich auch weniger Kohlendioxidausstoß bedeutet. Mehr und mehr Energieversorger folgen diesem Trend, sehen darin eine Erweiterung ihres Kerngeschäfts und entwickeln dafür geeignete Produkte mit effizienten Technologien.
Auch die Berliner Gasag engagiert sich seit geraumer Zeit in diesem Geschäftsfeld, das für die Zukunft der Berliner Energieversorgung die „Energie aus dem Heizungskeller“ präferiert. Das bedeutet, eine dezentrale Energieversorgung im Keller einer Wohnanlage, eines Mietshauses, Hotels, Kleinbetriebes, Krankenhauses, Ein- oder Mehrfamilienhauses sorgt dafür, dass vor Ort Strom und Wärme gleichzeitig und unter Nutzung der Abwärme produziert werden. Herzstück einer solchen Anlage ist ein Blockheizkraftwerk (BHKW), das nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) arbeitet. Die Technik ist nicht neu. Beispielsweise arbeitete bereits das Kraftwerk für die Beelitzer Heilstätten, errichtet 1898, völlig autark und versorgte alle Sanatoriumsgebäude mit Wärme und Strom gleichermaßen. Damals einzigartig in Europa. Unter dem Druck steigender Energiepreise und der neuen gesetzlichen Anforderungen wie der Energieeinspar-Verordnung gewinnt heute dieses Prinzip wieder zunehmend an Bedeutung. Zumal seine Energieeffizienz deutlich dafür spricht: Der getrennten Strom- und Wärmeerzeugung mit einer Energieeffizienz von nur 55 Prozent stehen 87 Prozent mit einem dezentralen Blockheizkraftwerk gegenüber (Quelle: asue).
Die langjährigen Erfahrungen mit der KWK-Technologie sowie die Kompetenz für optimale Versorgungslösungen bündelt die Gasag in dem Angebot eines GASAG-Klimakraftwerkes. Damit können Immobilienbesitzer nicht nur effizient Energie erzeugen, der selbst produzierte Strom kann auch in der Liegenschaft selbst genutzt und den Mietern als GASAG-Hausmacherstrom zu einem günstigen Preis angeboten werden. Das Klimakraftwerk ist immer dann eine überlegenswerte Alternative, wenn die bestehende Immobilie zwischen 40 und 200 Wohneinheiten aufweist oder mehr als 2 500 qm Wohnfläche hat. Als Maßnahmen des „Erneuerbare Energien Wärmegesetz“ sind die Klimakraftwerke insbesondere auch für
Neubauten geeignet, dann sogar ab 1 000 qm Wohnfläche. Aber auch für kleinere Immobilien entwickelt die Gasag Lösungen. „Wir bieten Lösungen im Leistungsbereich bis 50 kW elektrisch an“, konkretisiert Dr. Stefan Bredel-Schürmann, Teamleiter Wärme bei der GASAG AG. Darüber liegende Leistungsbereiche beispielweise BHKW für Krankenhäuser oder Produktionsbetriebe übernimmt die Konzerntochter GASAG Contracting GmbH. „Zahlreiche erfolgreich von der GASAG-Gruppe umgesetzte Projekte mit Wohnungsgesellschaften und gewerblichen Kunden sprechen für sich“, so Bredel-Schürmann.
Wirtschaftliche Erwägungen entscheiden hauptsächlich darüber, ob sich eine Wohnungsbaugesellschaft, ein gewerblicher oder privater Investor für ein Klimakraftwerk entscheidet. „Unsere bisher kleinsten installierten Anlagen hatten eine elektrische Leistung von 20 kW für etwa 50 Wohnungseinheiten. Das ist eine Größenordnung, die durchaus wirtschaftlich ist“, so Bredel-Schürmann. Im Neubau sehe es allerdings anders aus, denn dort müsse auch der Einsatz erneuerbarer Energien nachgewiesen werden. Dort könnten auch kleinere Anlagen, etwa 15 kW für 30 Wohnungseinheiten, wirtschaftlich sein.
„Bei noch kleineren Ausführungen, wie bei Mikro-KWK-Anlagen mit 1 bis 5 kW elektrischer Leistung – den sogenannten stromerzeugenden Heizungen – kann es allerdings länger dauern, bis sich die Investitionskosten von etwa 19 000 € pro Anlage amortisiert haben“, räumt Bredel-Schürmann ein. Es komme immer auf den Einzelfall an. Ein Kriterium ist dabei die Aus-
lastung, die vom Bedarf an Wärme und Strom abhängt. Je mehr Energie benötigt wird, desto wirtschaftlicher ist in der Regel eine Mikro-KWK-Anlage, die in Ein- und Zweifamilienhäusern sowie in kleinen und mittleren Gewerbeeinheiten eingesetzt wird. Grundsätzlich sind Blockheizkraftwerke auch netzgekoppelt, das heißt, überschüssiger Strom wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist, wer dagegen mehr Strom benötigt, als er selbst erzeugt, kann sich aus dem öffentlichen Netz bedienen.
„Ob ein Klimakraftwerk, also ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk, wirtschaftlicher als eine moderne Erdgas-Brennwertherme ist, kann letztlich nur über eine gründliche Analyse des Ist-Zustandes ermittelt werden“, betont Bredel-Schürmann.
Das Dienstleistungsangebot der Gasag bietet grundsätzlich zwei Varianten bei der Planung eines Klimakraftwerks mit Kraft-Wärme-Kopplung: entweder als sogenanntes Beistell-Contracting, wenn der Austausch des vorhandenen Kessels nicht zwingend erforderlich ist, oder als „Voll-Contracting“, wenn neben dem neuen BHKW-Modul auch ein neuer Brennwertkessel eingebaut wird.
Gerade der Bereich der kleinen Klimakraftwerke habe sich in den letzten Jahren stark entwickelt. „Und er wird in den kommenden Jahren weiter wachsen“, ist sich Bredel-Schürmann sicher. Für Klimakraftwerke bietet die Gasag im Übrigen sogenannte Contracting-Verträge mit den Investoren an und übernimmt damit nicht nur die Planung und den Bau der Anlage, sondern auch die Finanzierung und deren Betrieb.
Die Gasag hat sich an zahlreichen Feldtests beteiligt, um innovative Geräte für den Alltagsgebrauch tauglich zu machen. Beispielsweise startete sie gemeinsam mit der Berliner Feuerwehr ein mehrjähriges Pilotprojekt in der Feuerwache Kreuzberg, um die Praxistauglichkeit eines neuen Mini-Kraftwerks mit Stirling-Motor nachzuweisen. Dank dessen externen Brennersystems ist nicht nur Erdgas als Brennstoff möglich, sondern es können je nach Verfügbarkeit flüssige, gasförmige und auch feste Brennstoffe sowie Sonnenenergie zur Wärmeerzeugung Verwendung finden. Das eröffnet derartigen Anlagen mit relativ niedriger elektrischer Leistung eine große Anwendungsbreite beispielsweise im gewerblichen, industriellen oder kommunalen Bereich. Als Energieträger für ein BHKW mit Kraft-Wärme-Kopplung eignet sich indes im besonderen Maße Erdgas oder Bio-Erdgas. Erdgas ist von den fossilen Energieträgern der umweltschonendste Brennstoff.
Reinhard Wahren
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