Die berührendste Dankesrede des Abends hielt Boris Aljinovic, als er auf dem diesjährigen „Berliner Theaterball“ erstmals mit einem „Goldenen Vorhang“ als „beliebtester Schauspieler“ geehrt wurde. Aljinovic zählt seit seinem Debüt 1995 als Hitler-Darsteller Bronski in der schwarzen Komödie „Noch ist Polen nicht verloren“ am Berliner Renaissance-Theater zu den Stars dieser Bühne. Zuletzt sah man ihn dort in der Komödie „Von hinten durch die Brust ins Auge“ als sonderbaren Finanzbeamten, den alle für einen Trottel halten, bis er sie eines anderen belehrt. Aljinovic dankte Intendant Horst-H. Filohn, dass er ihn „18 Jahre lang geduldet und gefördert“ habe und versicherte, wie froh er sei über diesen Publikumspreis: „Denn dafür machen wir’s ja. Wir wollen das Publikum gewinnen.“
Ebenfalls mit einem „Goldenen Vorhang“ ausgezeichnet wurde die Schauspielerin, Sängerin und Songschreiberin Katharine Mehrling. Sie hat den Preis für ihre überragende Leistung als Judy Garland im Schauspiel „End of the Rainbow“ am Schlosspark-Theater und ihr Debüt an der Komischen Oper als Daisy Darlington in der Jazz-Operette „Ball im Savoy“ gewonnen. Auch sie dankte ganz besonders dem Berliner Publikum und jubelte: „Sie sind für mich die beste Jury der Welt!“ Dann sang sie spontan und a-cappella „Over the Rainbow“, womit sie die Ballgäste von den Stühlen riss.
Der 33. Theaterball im Palais am Funkturm, veranstaltet vom unermüdlichen Präsidenten des „Berliner Theaterclubs“ Otfried Laur und seiner Gattin Reni, diesmal moderiert von Hans-Jürgen Schatz, war ein Fest der guten Laune, der großen Gefühle und des Tanzvergnügens, dem wie alljährlich auch viele Bühnen-, Film- und Fernsehstars die Ehre gaben.
Gudrun Gloth