Die Welt blüht in Marzahn

Mehr als 600 000 Menschen haben im vergangenen Jahr die Gärten der Welt besucht. Die Schauspielerin und Yogalehrerin Ursula Karven konnte auch 2014 wieder als Botschafterin gewonnen werden. „Ich bin ein großer Fan von grünen Lungen in großen Städten. Das sind die Dinge, die Berlin viel mehr braucht“, so Karven auf der Pressekonferenz zu Beginn des Jahres. Seit dem Jahr 2000 wird unter der Leitung der Grün Berlin Park und Garten GmbH ein in Europa einzigartiges Konzept verwirklicht. Die Gärten der Welt sind Teil des 21 Hektar großen Erholungsparks Marzahn. Im Laufe der Jahre sind sie zu einem international beachteten Anziehungspunkt geworden. Als erste deutsche Parkanlage wurden die Gärten der Welt vor einigen Jahren mit dem britischen Green Flag Award ausgezeichnet. Bewertet hat man sowohl das Gartendesign, die Pflege und Sauberkeit der Parkanlagen als auch die Öffentlichkeitsarbeit und touristische Ausstrahlung. Die Grüne Fahne weht seither weit sichtbar vor den Eingangstoren. Angefangen hatte alles vor knapp 15 Jahren mit dem Garten des wiedergewonnenen Mondes nach einem Plan des Pekinger Instituts für klassische Gartenarchitektur. Facharbeiter aus Peking waren eigens angereist, um mit original chinesischen Materialien zu bauen. In unzähligen Seecontainern wurden Hölzer, Steine, Skulpturen und Möbel antransportiert. Heute ist der Chinesische Garten in Berlin der größte Europas. 

Sie sind eine blühende Oase im Ostberliner Hochhausmeer, und sie sind viel mehr. Die Gärten der Welt in Marzahn sind eine echte Berliner Erfolgsgeschichte.

Später kamen andere Gärten der Welt hinzu, der Japanische Garten im Zen-Stil, der Balinesische Garten und der Seouler Garten. Die Gärten der Welt zeigen ganz bewusst Gartenbaukunst aus verschiedenen Erdteilen, die eben auch die unterschiedlichen Kulturkreise mit den zugehörigen Religionen repräsentiert. Aufsehen erregt auch der Orientalische Garten. Als geschlossener Gartenhof mit seinen Rosenbeeten und den Wasserspielen im Zentrum soll er das Paradies symbolisieren. 2008 wurde der Karl-Foerster-Staudengarten als vorbildliches Beispiel moderner deutscher Gartenkunst neu gestaltet. Ein Highlight ist auch der Italienische

Renaissancegarten. Von einer großen Terrasse aus fällt der Blick auf geo-metrische Blumenbeete, Zitronen---bäumchen, akkurat geschnittene Hecken und Marmorskulpturen. 

In einem anderen Areal können Besucher auf verschlungenen Pfaden einem Labyrinth folgen oder sich in einem Irrgarten verlaufen. Gerade für Familien ein Spaß.

Seit drei Jahren hat der Christliche Garten als nunmehr jüngster Garten innerhalb der Gärten der Welt seine Pforten geöffnet. Der Kreuzgang ist das zentrale Motiv der Anlage. Er wurde modern interpretiert und arbeitet unter anderem mit biblischen Texten, die in goldfarbene Metallgitter eingearbeitet sind. Die Besucher laufen wie durch einen Laubengang buchstäblich durch das Alte und Neue Testament hindurch. Der Gang umschließt einen tiefer gelegenen Innenhof. In der Mitte steht ein Wasserstein als Symbol für die Quelle des Lebens. 

Stillstand gibt es in den Gärten der Welt nicht. Derzeit im Bau befindet sich der Englische Garten. „Er ist der bislang zehnte Themengarten und wird ein Highlight auf dem Weg zur IGA sein“, sagt Parkmanagerin Beate Reuber. 2017 wird auf dem angrenzenden Gelände die Internationale Gartenausstellung stattfinden. 

In einem Wettbewerb setzte sich der Entwurf von geskes.hack Landschaftsarchitekten und VIC Brücken und Ingenieurbau gegenüber 25 weiteren Mitbewerbern durch. Die Vorbereitungen auf dem Gelände laufen bereits. Derzeit wird vermessen.

Ein Investor für die geplante Seilbahn, mit Station auf dem Kienberg, ist gefunden. Hier oben entsteht auch
die futuristische Aussichtsplattform „Wolkenhain“.   

Karen Schröder

 

Anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft Berlin-Peking ist China in diesem Jahr das offizielle Partnerland der Gärten der Welt. Berlinerinnen und Berliner konnten sich als Botschafter bewerben. Die Gärten der Welt bieten im ersten Halbjahr 2014 ein reichhaltiges Veranstaltungsprogramm:

10.5.2014 Lotuslaternenfest im Koreanischen Garten
25.5.2014 Mazda IGA Lauf über fünf und zehn Kilometer
22.6.2014 Klang-Farben-Fest im christlichen Garten

Gärten der Welt in Berlin Marzahn-Hellersdorf, Eisenacher Str. 99, 12685 Berlin

Öffnungszeiten in den Frühlings- und Sommermonaten:
9 bis 20 Uhr, manche Themengärten öffnen wochentags allerdings erst ab 12 Uhr

 

58 - Frühjahr 2014
Stadt, Natur