Mit dem A5 Sportback von Audi bekommt das Coupé als Modellvariante eine neue Bestimmung.
Musik aus den Sechzigern, Siebzigern ... und das Beste von heute – so tönen manche Radiosender noch immer. Derartige Crossover-Slogans haben offensichtlich Dauerbestand, scheinen aber auch anderenorts Nachahmung zu finden. Denn die Verlautbarung des Ingolstädter Marketings für ihr neuestes Modell, den A5 Sportback, ist inhaltlich dem angelehnt: „Das Beste aus drei Welten.“ Gemeint sind natürlich die Autowelten und speziell jene mit den magischen vier Ringen. Wer allerdings in Erwartung eines Konglomerats aus dem Besten, was Audi in den vergangenen Jahrzehnten auf die Straße brachte, und der neuesten alternativen Antriebstechnik ist, wird enttäuscht. Denn Audi setzt immer noch eher auf Dieselmotoren als auf Hybrid- oder Elektroautos. Nichtsdestotrotz bietet der A5 Sportback eine ganz andere Überraschung, nämlich ein Déjà-vu-Erlebnis der besonderen Art. Die Erinnerung reicht zurück bis ins Jahr 1969, als nämlich der Audi 100 S Coupé mit seinem eleganten Heck für Aufsehen sorgte. Ohnehin galt damals ein Coupé als das besondere Auto, die Linie des 100 S erzeugte gar sehnsüchtige Gefühle.
Dass diese Rückbesinnung nach Auskunft der Audi-Designer eine Inspirationsquelle für den A5 Sportback war, ist schon wegen des markanten Hecks und der breiten Spur augenscheinlich, erklärt aber längst nicht das ganze Auto. Der lange Radstand mit 2810 Millimetern erzeugt nämlich nicht nur eine entsprechend lange Fensterlinie, sondern verleiht dem Auto die Silhouette einer eleganten schlanken Limousine, ähnlich dem Audi A4. Hinter der zweiten Seitentür und dem dritten kleinen Seitenfenster schließt sich dann allerdings noch ein relativ lang gezogenes Fließheck an, Indiz für den respektablen Kofferraum, der durchaus familientauglich ist. Nach Umklappen der Rücksitzlehnen lässt er sich sogar für größere Einkäufe auf 960 Liter erweitern. Insofern präsentiert sich schließlich der A5 Sportback als gelungene Mischung aus Coupé, Limousine und Kombi, wirkt schnittiger als der A4 und A6 Avant und ist ein wahrer Hingucker. Und dass er auch seinen Namen zu Recht trägt, dafür sorgt die komfortable Motorisierung. Sechs Varianten stehen zur Auswahl, drei mit Vorderrad und drei mit Allradantrieb. Gleiches gilt für den Kraftstoff: drei Diesel und drei Benziner. Bereits mit dem 180-PS-Basismotor ist man dank Turboaufladung und Ladeluftkühlung gut unterwegs. Für ausgesprochen agile Fahrer empfiehlt sich eher der 2.0 TSFI mit 211 PS und quattro-Antrieb. Damit bekommt auch jeder Familienausflug einen sportlichen Drive. Ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu bekommen bezüglich Spritverbrauch. Denn 7,4 Liter im Durchschnitt sind für den 1,6 Tonnen schweren Wagen mehr als zumutbar. Zu lesen war, der Audi A5 Sportback könnte der Porsche Panamera für Normalverdiener werden. Ob das stimmt, wird sich ab Mitte September bei den Händlern zeigen.
Reinhard Wahren