Im Oktober dieses Jahres feiert die Spielbank Berlin ihr 40-jähriges Bestehen. Für die umsatzstärkste Spielbank Deutschlands mit Hauptsitz am Potsdamer Platz ist das Jubiläum eine gute Gelegenheit, die ereignisreichen Jahre Revue passieren zu lassen und in die Zukunft zu blicken. Eine Neugestaltung des Haupthauses ist geplant, denn „Rien ne va plus“ gilt nur am Spieltisch.
Die hauptstädtische Spielbank mit ihren Dependancen in Spandau, Wilmersdorf, an der Hasenheide und am Fernsehturm ist die umsatzstärkste von 67 Spielbanken in ganz Deutschland. Über 600 000 Gäste pro Jahr besuchen das Haus am Marlene-Dietrich-Platz 1, das auch als Touristenattraktion die Vielfalt Berlins ergänzt. Seit 16 Jahren trägt Günter Münstermann maßgeblich zur Entwicklung der Spielbank bei. Seit 1999 leitet der ausgebildete Croupier aus Aachen als Geschäftsführer die Geschicke des Unternehmens. Aus den Einnahmen – über zwei Milliarden Euro wurden in 40 Jahren an das Land Berlin gezahlt – werden 470 Mitarbeiter finanziert.
„Unser Spiel ist spannend und eine wunderbare Sache“, sagt Münstermann und zitiert Friedrich Schiller: „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“ Doch nur solange es vernünftig bleibt, betont der Spielbank-Chef. Er hat der Spiel- und Suchtprävention in seinem Haus oberste Priorität eingeräumt und ist federführend in derartiger Projektentwicklung. Zwei eigens geschulte Mitarbeiter stehen Spielsucht-Gefährdeten mit Informationen zu regionalen Hilfseinrichtungen beratend zur Seite.
Als Croupier in der Spielbank Aachen – dort begann 1976 seine Spielbank-Laufbahn – zog es ihn einmal im Jahr zur Meditation in ein Kloster. Dort konnte er sich sogar dem Interesse der Mönche an seinem „exotischen Beruf und dem Glücksspiel“ kaum entziehen.
Günter Münstermann will auch die Spielbank Berlin in ihre nächste Dekade führen. Geplant ist mit dem Hauptgesellschafter, der österreichischen Novomatic AG, insgesamt mehr als 20 Millionen Euro in die Neugestaltung der Spielelandschaft zu investieren. Die klassischen Spiele Poker, Roulette und Black Jack sollen künftig mit dem für Gäste besonders attraktiven Automatenbereich stärker verbunden sein. „Vor 40 Jahren wurde das klassische Spiel bevorzugt, heute steht das Automatenspiel mit innovativen Geräten im Vordergrund“, erklärt Münstermann den Trend in Richtung Las Vegas. Auch das hauseigene Sternberg-Theater wird renoviert. „Für die Umgestaltung wird der Architekt Guillermo Gomez-Morton aus Peru verantwortlich sein, der bereits in Las Vegas Casinos gestaltet hat“, berichtet Münstermann.
Die Spielbank Berlin ist einer der wichtigsten Förderer kultureller, karitativer und sportlicher Einrichtungen. Im Jahr 2014 flossen mit Unterstützung der österreichischen Novomatic AG eine halbe Million Euro in die Sportförderung. Einspielergebnisse von Charity Poker Turnieren werden karitativen Zwecken zugeführt, und ohne die Hauptsponsoren Spielbank Berlin und Novomatic AG wäre das ISTAF, das internationale Stadionfest Berlin, möglicherweise nicht zu retten gewesen.
Michaela Bavandi