Andreas Boehlke ist Lichtdesigner. Wann immer es etwas zu beleuchten gibt, ist sein Know-how gefragt. In Berlin hat er sich mit verschiedenen Großveranstaltungen wie dem Lichterfest im Herbst, bei dem bekannte Gebäude angestrahlt werden, sowie diversen Einzelarbeiten einen Namen gemacht. Aber nicht nur in der dunklen Jahreszeit ist der gelernte Elektriker in Sachen Licht voll im Einsatz.
2015 wurde von den Vereinten Nationen zum „Internationalen Jahr des Lichts“ erklärt. Einer, der sich mit Licht auskennt, ist Andreas Boehlke. Als Sohn und Enkel eines Elektroinstallateurs führt er das Geschäft seines Großvaters in dritter Generation weiter. Nächstes Jahr wird 70-jähriges Firmenjubiläum gefeiert. Sein erstes Geld hat Boehlke im Familienunternehmen mit „Strippen ziehen“ verdient und dann auch dort das Handwerk erlernt. Im turbulenten Ausstellungsgeschehen auf den vielen Messen weltweit, die er anschließend als Juniorchef lichtmäßig betreute, verstand er immer mehr, wie man Kreativität und Fachwissen verbindet und was man mit Licht alles machen kann.
Heute hat Andreas Boehlke zwei Firmen, „AB-Lichtdesign“ und „Hans Boehlke Elektroinstallationen“ und je nach Auftrag bis zu über dreihundert Mitarbeiter. Wenn im Oktober in Berlin beim Lichterfest oder zur Weihnachtszeit die Lebensadern der Stadt, die Straßen und Plätze, prachtvoll erstrahlen, steht dahinter immer auch sein Name. Der erleuchtete Fernsehturm, das Brandenburger Tor, die Straße „Unter den Linden“, unzählige Weihnachtsmärkte, all diese Lichtgewänder in stilvoller Ästhetik wurden von seinem Team mit konzipiert und erschaffen. Neben der Fest- und Weihnachtsbeleuchtung gibt es aber auch viele andere Bereiche, in denen das Unternehmen Boehlke aktiv ist. Gebäude, Shops, Messen, Plakate und Events werden von ihm ins rechte Licht gerückt. Es gibt Lichtkonzepte seines Teams, die uns das ganze Jahr begleiten und die wir fast schon zu selbstverständlich wahrnehmen. Neu hinzugekommen sind die Beleuchtung des Möbelhauses Hübner, des Living Bauhauses an der East Side Gallery oder des Abgeordnetenhauses.
Viel Licht braucht es heute nicht mehr, um glanzvolle Wirkungen zu erzielen. Im Wintergarten hat Boehlke beispielsweise die Beleuchtung auf LED umgestellt. Früher mussten zweimal im Jahr kaputte Glühlampen ausgetauscht werden. Jetzt sind es gerade einmal zwei Leuchtmittel innerhalb von zweieinhalb Jahren gewesen. Nicht nur die Energieeinsparung von 95 Prozent war enorm, auch die des Arbeits- und Materialaufwandes. Die Energieeffizienz ist aber nicht erst seit diesem Jahr wichtig. Deshalb berät und testet Andreas Boehlke in Zusammenarbeit mit den Leuchtmittelmanufakturen Lichtquellen der Zukunft. Design und Energie zusammenzubringen und langlebig zu optimieren, das ist das Ziel. Somit hat er verschiedene Partner an seiner Seite. Darunter sind Industriekletterer, Fassadenbauer und Dekorateure. „Schließlich wird jeder Ort betreut, an dem Licht gebraucht wird“, sagt er „und das auch im Sommer.“ Villen und Gärten werden durch sein Team zum Strahlen gebracht und selbst Hochzeiten mit Lichterglanz und Schiffsballette vollendet. Außerdem ist gerade die Zeit des Sommers ideal, um alles zu „beleuchten“, egal ob für drinnen oder draußen, für kleine oder große Gebäude. Es ist die Zeit zum Planen, um neue Licht- und Netzwerke zu erschaffen.
Andreas Boehlke ist in über zwanzig Netzwerken tätig, unter anderem als Vorstandsmitglied im Verein Berlin leuchtet e.V. und als Vorsitzender in der City Stiftung Berlin. Weiterhin engagiert er sich für den Lions Club Berlin und ist auch im Kabinett der Lions tätig. Sein Credo: „Ich denke über alles extrem positiv, habe eine wunderbare Frau, vier Kinder, über die ich sehr glücklich bin und tolle Mitarbeiter. Ich kann mich immer wieder an schönen Dingen erfreuen und an den Erfolgen hochziehen. Und ich helfe gern.“
Barbara Sommerer
Information
Aquarella: 14.–15. + 28.–29.8.2015,
Berlin leuchtet: 2.–18.10.2015
www.boehlke-beleuchtung.de