65 Jahre und drei Generationen

Theodor Bergmann Haustechnik hat Grund zu feiern. Ob der Wasserhahn tropft oder die Heizung ihren Dienst versagt: Seit fast 65 Jahren sorgt die Firma Theodor Bergmann Haustechnik für funktionierende Leitungen, warme Stuben und vieles mehr.

Mit rund 160 Mitarbeitern gehört der Reinickendorfer Familienbetrieb zu Berlins größten Firmen dieser Branche.

Und es sieht nicht so aus, als würde sich daran etwas ändern. Inzwischen steht schon der zweite Generationenwechsel an. Firmengründer und Großvater der heutigen Führungsriege ist Theodor Bergmann. Am 15. Dezember 1950 gründete er seinen kleinen Handwerksbetrieb, zog mit einem kleinen Handwagen selbst von Kunde zu Kunde und führte diverse Reparaturarbeiten im Sanitärbereich durch.

Seine Söhne Bernd und Uwe stiegen 1980 ein und heute lenken bereits die Enkel die Geschicke der Firma, auch wenn Bernd Bergmann immer noch zugegen ist, sich nur sehr langsam etwas zurückzieht. Das Trio der dritten Generation ergänzt sich hervorragend und lässt ein wenig frischen Wind einziehen. Während Björn eher im technischen Bereich zu Hause ist und seine Schwester Jennifer das Personal betreut, kümmert sich Benjamin Bergmann hauptsächlich um die Zahlen. Und die drei jungen „Bergmänner“ sind erfolgreich: Bergmann Haustechnik ist bereits zu Berlins zweitbestem Ausbildungsbetrieb gekürt worden, seit einem Jahr wird an der Qualifizierungsmaßnahme für das Siegel „attraktiver Arbeitgeber“ gearbeitet, das Trio will damit auch ein wenig den Auswirkungen des Fachkräftemangels entgegenwirken. Was die Firma schon als Ausbildungsbetrieb tut, in den letzten zehn Jahren hat sie 80 Jugendliche in das Arbeitsleben entlassen. Dabei scheinen die Mitarbeiter zu wissen, was sie an ihrem Arbeitgeber haben: Die Fluktuation ist gering und inzwischen holen die Angestellten schon ihre Familienangehörigen in den familiengeführten Betrieb. Überzeugt werden möchte eher der Nachwuchs in den Schulen, also potenzielle Auszubildende. Aber auch dies läuft ziemlich erfolgreich: Jennifer und Benjamin Bergmann touren durch die Hauptschulen des Bezirks, informieren über Handwerksberufe und führen in den Schulen Bewerbungstrainings durch. Schließlich wissen sie, wovon sie sprechen. Darüber hinaus bieten sie Praktikumsplätze an, die gern in Anspruch genommen werden. Und für die Angestellten locken durchaus attraktive Einsatzorte: Das Olympiastadion gehört dazu, Berlins neues Stadtschloss und das Waldorf-Astoria-Hotel, um nur einige zu nennen.

Auch wenn die Hauptkunden aus den Wohnungsbau-Gesellschaften und -Genossenschaften stammen.

Die Firma setzt auf die oft genannte Nachhaltigkeit: Die Mitarbeiter absolvieren regelmäßig Schulungen und Weiterbildungen. Die unverzichtbar sind, schließlich geht es um wichtige Themen wie Trinkwasserverordnungen und den verantwortungsvollen Umgang mit Gasleitungssystemen. Und im Bereich regenerative Energien gibt es immer neue Entwicklungen, die den zunehmend auch privaten Kunden vorgestellt werden wollen.

Für die Bergmänner gibt es aber auch ein Leben nach der Arbeit. Benjamin Bergmann verrät, dass sie gerne nach Dienstschluss mit ihren Kollegen bei einem Glas Wein zusammensitzen und den Tag ausklingen lassen. 

Und seit 2009 das beliebte Federweißerfest feiern, zu dem alle Weggefährten einmal jährlich zusammenkommen. Bei meistens schönem Wetter ... 

Annette Kraß

 

64 - Herbst 2015