eat! mit Berliner Energie

Es den Feinschmeckern oder denen, die es werden wollen, mit einem Festival recht zu machen, ist in Berlin nicht einfach. Scheinbar gibt es hier schon alles, von der Gourmetcurrywurstbude bis hin zum Sternerestaurant, vom rent a cook bis hin zur gelieferten vegetarischen Kochbox. Und doch hat ein Festival Jahr für Jahr nicht nur überzeugt, sondern immer noch etwas obendrauf gesetzt – die eat! berlin.

Newcomer und Kultwirte

Das diesjährige Programm zeigt wieder einmal, was Berlin als Gourmetstadt ausmacht. Es gibt Veranstaltungen an ungewöhnlichen und spannenden Orten. Newcomer und Kultwirte, Topwinzer, Sterne- und Fernsehköche zeigen ihr Können und werden Statements setzen. Es gibt Seminare und den Nachwuchsköche-Preis, eine Gourmet-Kiez-Sause, eine Neueröffnung und einen echten Männerabend. Events zum Thema Süße und Kräuter, der Ball der Gastronomen und der Abend mit „5 Filmen und 5 Gängen“ runden das Programm ab. 

Zu den Programmhöhepunkten 2016 gehört ohne Zweifel das Vorhaben Sebastian Franks. Der Österreicher, der erst 2010 nach Berlin kam, ist mittlerweile Inhaber des Restaurants Horváth, Zwei-Sterne-Koch und Koch des Jahres. Anlässlich der aktuellen Entwicklungen auf der Welt nimmt er Horváths Roman „Jugend ohne Gott“ zum Anlass für einen literatur-kulinarischen Abend. Unterstützt wird er dabei durch Roman Steger und Martin Wall vom Restaurant Speisekammer aus Wien. Die in diesem Kriminalroman behandelten Themen Ausgrenzung, Rassismus, Denunziantentum und Heuchelei sind nach wie vor top-aktuell. Die Landschaften im Buch inspirierten Sebastian Müller zum Menü des Abends (2. März).

Zu den spannenden Locations des   Festivals zählt neben den Floralen Welten das Schmelzwerk. In dem Herzstück der ehemaligen Schokoladenfabrik Sarotti findet, neben einem Genuss-Abend und einem vegetarischen Abend mit der Schauspielerin Marion Kracht, das dreitägige Kochevent „Kreuzberg kocht“ statt. Hier werden wahre Stars der Berliner Szene zu treffen sein. Markus Herbicht, Herbert Beltle und Thomas Kurt zum Beispiel. Diese erstklassige Besetzung an den verschiedensten Essstationen wird die Auswahl des Genusses sicher schwer machen (4.–6. März).

Die meisten Köche, die man aus dem Fernsehen kennt, trifft man in diesem Jahr auf dem Fernsehturm. Den Willkommensgruß dazu bereitet Kolja Kleeberg höchstpersönlich am Fuße des Turms in seinem Foodtruck zu (3. März).

Felicitas Then wird in der Weinschule Berlin zu sehen sein. Die Siegerin der „Taste-Show“ widmet dort jeden Gang einem aktuellen Kochtrend (5. März)

Den einzigen Backkurs des eat! berlin Festivals gibt die amerikanische Back-Queen Cynthia Barcomi. Sie ist die berühmteste Cheesecake-Bäckerin und erstmalig dabei (29. Februar)

Als Gegenpart dazu ist sicherlich der echte Männerabend „Meat The Chef“ interessant, den Wolfgang Müller im „Cooks Connection“ veranstaltet. Seit 2009 gibt er dem Thema Fleisch seine ganze Aufmerksamkeit und züchtet sogar eigene Sattelschafe und Yaks. Beim Braten in der Pfanne wird sicherlich die eine oder andere Geschichte rund um die Männerwelt auf den Tisch kommen (4. März).

Geschichten erzählen kann auch Hans-Peter Wodarz. Seit mehr als 40 Jahren widmet er sein Leben und Können der Ente und ist schlechthin der „Ententainer“. Deshalb wird er im „Café des Artistes“ nicht nur mit prominenter Unterstützung kochen, sondern auch legendäre Anekdoten zum Besten geben (29. Februar).

Natürlich ist das nur eine kleine feine Auswahl der Events, die bei der eat! berlin stattfinden. Und trotz der Vielfalt ein Tipp vorweg: Da die Anzahl der Plätze für die einzelnen Veranstaltungen begrenzt ist, ist es ratsam, sich schnell die Tickets über die Webseite des Festivals zu sichern. Aber es gibt auch Veranstaltungen, bei denen es einfacher ist und die vor Ort bezahlt werden können. Bei den „Berliner Käsetagen“ in der Arminiusmarkthalle in Moabit zum Beispiel (27./28. Februar)

Man kann jetzt schon sagen, dass es Bernhard Moser und seinem Team wieder gelungen ist, einzigartige Events für Berlin zu kreieren. Darüber hinaus ist ihm wichtig, im Sinne der Nachhaltigkeit Verantwortung zu übernehmen. So sind in diesem Jahr mit Unterstützung der Gasag Fahrzeuge im Einsatz, die mit Bio-Erdgas betrieben werden. Damit fahren diese kostengünstig und CO2-neutral. Die Gasag, die übrigens nicht nur Gas-, sondern auch ein Stromlieferant ist, will Energie geben. Und das ist ganz wörtlich gemeint. Unternehmenschefin Vera Gäde-Butzlaff: „Deshalb engagiert sich das Traditionsunternehmen Berlins da, wo es um Kreativität und Vielfalt in der Stadt geht.“

 

Information

eat! Berlin vom 26. Februar bis zum 6. März 2016
Alle Informationen, Veranstaltungstermine
und Tickets unter www.eat-berlin-festival.de

 

65 - Winter 2016