Von der Idee zum Geschäftskonzept

Der Businessplan-Wettbewerb als regionale Initiative für Existenzgründer ist seit Jahren erfolgreich.

Wäre er nicht schon längst ein hilfreiches und sehr erfolgversprechendes Instrument, um Existenzgründern den Start in die Selbständigkeit zu ebnen – spätestens jetzt im Zeichen der Wirtschaftskrise müsste man ihn erfinden: den Businessplan-Wettbewerb, Deutschlands größtes regionales Unterstützungsprogramm für Existenzgründer. Bereits der 14. Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg 2009 startete im November vergangenen Jahres, für den sich inzwischen weit über 1400 Interessenten registrieren ließen. Er bietet Existenzgründern noch bis zum 12. Mai 2009 professionelle Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Geschäftsidee. Und das kostenlos.

Mitunter ist nicht unberechtigt Zurückhaltung bei Existenzgründern gegenüber so manchen Informationsangeboten spürbar, die nicht wirklich weitergeholfen haben. Besonders dann, wenn wichtige Hinweise nicht gegeben oder geeignete Ansprechpartner nicht gefunden worden sind. Derartige Skepsis lässt der Businessplan-Wettbewerb gar nicht erst zu, denn er wird von einem regionalen Netzwerk getragen, organisiert von Investitionsbanken und der Vereinigung der Unternehmerverbände in Berlin und Brandenburg, begleitet von den Hochschulen beider Länder. Die besten Voraussetzungen, mit Hilfe von Expertenwissen die eigene Idee zu einem tragfähigen Geschäftskonzept zu entwickeln.
Dabei ist der Wettbewerb als Stufenprogramm aufgebaut, das die Teilnehmer Schritt für Schritt in drei Stufen von der Idee über die Marktanalyse bis hin zur Finanzierung führt. Jede Stufe mit dem Ziel, die Geschäftsidee weiterzuentwickeln, sie also gegebenenfalls zu korrigieren, zu erweitern oder zu präzisieren. Kontaktabende, Finanzforen, Meeting-Points und Erfahrungsaustausch mit anderen Gründern begleiten den Wettbewerb. In Seminaren können die Teilnehmer auch kaufmännisches und rechtliches Wissen erwerben. Da nach jeder Stufe die Geschäftsidee erneut auf dem Prüfstein steht – Berater, Unternehmer und Kapitalgeber prüfen das Konzept und geben Hinweise zu dessen Fortentwicklung –, verändert sich so der ursprüngliche Businessplan und gewinnt mehr und mehr an unternehmerischer Qualität. Denn die Chancen, am Markt einmal erfolgreich zu sein, sind umso größer, je umfänglicher und präziser die Unternehmensgründung vorbereitet ist.

Gestartet ist der aktuelle Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg am 3. November 2008 mit einer Reihe von Einführungsveranstaltungen und Seminaren der beteiligten Investitionsbanken und Hochschulen. Jeder potentielle Existenzgründer mit einer guten Produkt- oder Dienstleistungsidee aus allen Branchen konnte sich daran beteiligen. Ebenfalls zugelassen sind Konzepte zur Ausgründung aus Unternehmen oder zur Unternehmensnachfolge.
Der Abgabetermin der ersten Stufe war der 13. Januar 2009. Die Wettbewerbsunterlagen nebst Businessplan mussten bis zu diesem Zeitpunkt eingegangen sein, um an der Prämierung Ende Februar in Potsdam teilnehmen zu können. Abgabetermin für die zweite Stufe ist der 10. März. In der ersten und zweiten Stufe werden die besten zehn Geschäftspläne prämiert, in der dritten Stufe schließlich die besten sechs mit insgesamt 63.000 Euro.
Mit dem Businessplan-Wettbewerb bietet sich für Existenzgründer die beste Gelegenheit, die eigene Geschäftsidee zu testen und deren Tragfähigkeit in einem konkreten Marktumfeld zu überprüfen. Zudem ist der Wettbewerb sehr teilnehmerfreundlich gestaltet. Der Einstieg kann in jeder Stufe erfolgen, und die Beratungsangebote sind inhaltlich auf die Schwerpunkte der jeweiligen Stufe zugeschnitten – und allesamt kostenlos.
Die Ergebnisse sprechen letztlich für sich: Am Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg 2008 beteiligten sich 1343 Existenzgründer mit 702 Businessplänen. Aus den Businessplan-Wettbewerben von 1996 bis 2007 sind 1126 Unternehmen mit 5154 Arbeitsplätzen hervorgegangen. R.W.

 


Informationen
www.b-p-w.de

38 - Frühjahr 2009