Onlinehändler Zalando bezieht am Ostbahnhof ein ganzes Quartier. Herzstück wird die Hauptzentrale sein, für die im Herbst symbolischer Spatenstich war. Einen Campus aus fünf Bürohäusern leistet sich Online-Versandhändler Zalando auf dem Anschutz-Gelände am Ostbahnhof in Friedrichshain. Für einen noch fehlenden siebenstöckigen Bürokomplex aus zwei Gebäuden erfolgte Anfang September der erste Spatenstich. Bis 2018 soll der Hauptsitz des börsennotierten Berliner Internethändlers fertiggestellt sein.
Nachdem das Architekturbüro Henn den Wettbewerb für sich entscheiden konnte, errichtet die Münchner Grund Immobilien Bauträger GmbH das zweiteilige Gebäude mit insgesamt 45.600 Quadratmeter Geschossflächen. Die Innenräume hat Kinzo Berlin gestaltet. Als Generalunternehmer wurde PORR Deutschland mit dem Bau beauftragt, der schon einige Projekte in Berlin und vor allem auch für die Münchener Grund realisiert hat. Etwa 2700 der 5000 Berliner Zalando-Mitarbeiter werden in diesem Gebäudekomplex zukünftig Platz finden.
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller äußerte sich erfreut zum Baustart: „Der heutige Spatenstich ist ein Zeichen für das starke und anhaltende demographische und wirtschaftliche Wachstum Berlins. Durch den weiteren Ausbau seines Firmensitzes hier am Standort entwickelt sich Zalando zielstrebig zu einem der größten Arbeitgeber Berlins.“ Andreas Geisel, Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, betonte: „Es ist ein gutes Zeichen für die Stadt, dass wieder Büroflächen gebaut werden. Denn das bedeutet: Berlin wächst weiter – auch wirtschaftlich. Wir haben in der Stadt noch ausreichend Flächen.“ Das Zalando Headquarter spiegele das Flair Berlins als kreative und innovative Hauptstadt wider, heißt es in der Presseerklärung. Die Gebäudegrundrisse interpretieren die typische Berliner Blockrandbeba ung neu. Sie verschieben deren Rasterstruktur diagonal zum Bebauungsplan und rücken die Innenhöfe an die Außenkanten der Grundstücke. Durch diese Öffnung entstehen Übergänge zwischen den Büros und dem öffentlichen Raum. Weitere Ein- und Ausblicke gewährt die Kombination aus transparenten und teils lichtdurchlässigen Fassaden, durch welche sich das Unternehmens ganz bewusst nach außen präsentieren möchte. Das Atrium wird sich über alle sieben Etagen des größeren der beiden Neubauten ziehen. Eine Treppe mit Sitz- und Lounge-Bereichen wird diese zentrale Lobby flankieren. Im Erdgeschoss schließen sich eine Kantine und ein Auditorium an. Die räumliche Organisation des Baus ist auf Kommunikation und Interaktion ausgerichtet: Einzelne Büros sind in neighbourhoods gruppiert, in denen Gemeinschaftsräume und Meeting Points angelegt sind. Sogenannte Catwalks verbinden die einzelnen Nachbarschaften.
Dies stehe für den „multidisziplinären Charakter des Arbeitsalltags bei Zalando“, so Henn. Damit formulieren die Architekten ein weiteres Merkmal des Headquarter-Stils: einen manchmal etwas flachen Symbolismus, mit dem die Kultur eines Unternehmens in die Architektur übergehen soll