Venus ist weiterhin Abendstern, während Jupiter Morgensichtbarkeit zeigt. Dies sind nur einige der astronomischen Höhepunkte im Spätherbst, zu erleben in einer naturgetreuen Simulation des Sternenhimmels im Zeiss-Großplanetarium in der Prenzlauer Allee.
Nach einer zweijährigen Modernisierungspause und seiner Neueröffnung im August dieses Jahres gehört das Großplanetarium in Prenzlauer Berg zu den modernsten Wissenschaftstheatern Europas. Nicht zu verwechseln mit einer Sternwarte, in der sich die realen Himmelsobjekte beobachten lassen.
Himmelsgestirne beschäftigen die Menschen schon seit Urzeiten. Bereits in der Antike soll es eine von Archimedes konstruierte mechanische Kugel gegeben haben, die die Bewegungen von Sonne und Mond darstellen konnte.
Inzwischen sind Planetarien ganze Gebäude und bestehen aus einer halbkugelförmigen Kuppel, auf deren Innenfläche die naturgetreue Darstellung des gestirnten Himmels mit seinen Sternen, Planeten, Kometen und anderen astronomischen Phänomenen von einem speziellen Projektor erzeugt wird, der die Tages- und Jahresbewegungen zu einer beliebigen Zeit und für einen beliebigen geographischen Ort darstellen kann. Als Erfinder des modernen Projektionsplanetariums gilt der Physiker Walther Bauersfeld, der es 1919 im Auftrag von Carl Zeiss Jena entwickelte und baute.
Neben neuer, digitaler Medientechnik und verschiedenen bautechnischen Veränderungen richtet sich das Berliner Planetarium auch inhaltlich neu aus: Statt wie bisher ausschließlich astronomische Programme zu zeigen, wird es sich in Zukunft auch anderen wissenschaftlichen Gebieten wie der Biologie, der Chemie und Physik, der Geologie oder der Medizin widmen. Besonders durch die neue Fulldome-Technik können wissenschaftlich anspruchsvolle Themen eindrücklich und unterhaltsam vermittelt werden. Als fliegendes Klassenzimmer geben Computeranimationen Einblicke in die Geburt und den Tod der Sterne, dreidimensionale Flüge erlauben die Erkundung der Planetenoberflächen und in Zeitraffung wird die Kollision ganzer Galaxien simuliert. Neu ist auch, dass diese Computercluster mit Zugriff auf Datenbanken astronomischer Messungen eine interaktive Bedienung erlauben. Per Mausklick können neue Kometen besucht oder ganz spezielle Fragen zum schwarzen Loch im Zentrum der Milchstraße beantwortet werden. Aber auch Medienkunst, Kultur, Musik und Theater finden den Weg in das Wissenschaftstheater. Das Programm richtet sich an alle Altersklassen. Neben Wissenschafts-, Kinder- und Unterhaltungsprogrammen finden sich auch Vorträge und Sonderveranstaltungen auf dem Spielplan.
„Die drei ??? “ im 3-D-Sound
Einzigartige 3-D-Soundabenteuer gibt es noch bis März 2017 im Zeiss-Großplanetarium. Drei Produktionen der Hörspielserie „Die drei ???“ im Rundum-3-D-Sound ermöglichen den Besuchern ein regelrechtes Eintauchen in die Handlung – ganz ohne visuelle Ablenkung. Die beliebten Detektive aus Rocky Beach bzw. ihre deutschen Stimmen ermitteln in den Folgen „Das Grab der Inka-Mumie “, „Die drei ??? und der Tornadojäger“ sowie „Die drei ??? und das kalte Auge“. Die Hörspiele dauern 80 bis 100 Minuten.
Information
Karten für „Die drei ???“ im Zeiss-Großplanetarium (Prenzlauer Allee 80, 10405 Berlin) kosten 16 Euro, ermäßigt 12 Euro, erhältlich unter www.planetarium-berlin.ticketfritz.de oder Hotline 42 18 45-0 bzw. an der Abendkasse.