Der niederländische Regisseur und Drehbuchautor Paul Verhoeven wird Jury-Präsident der 67. Internationalen Filmfestspiele Berlin. In der Bandbreite seines Filmschaffens spiegele sich seine kreative, vielfältige Verwegenheit und sein Experimentierwillen wider, sagt Berlinale-Direktor Dieter Kosslick.
Nach einem Mathematik- und Physikstudium wandte sich Verhoeven Mitte der 1960er-Jahre dem Film zu und startete seine Regiekarriere 1969 mit der erfolgreichen niederländischen TV-Serie Floris – Der Mann mit dem Schwert. Auf sein Spielfilmdebüt Was sehe ich …! Was sehe ich ...! (1971) über zwei Prostituierte, die von einem bürgerlichen Leben träumen, folgte 1973 der erotisch aufgeladene Thriller Türkische Früchte, der ihm neben großer Popularität auch eine Nominierung als bester fremdsprachiger Film bei den Oscars 1974 einbrachte. Nach seinem internationalen Durchbruch mit Der Soldat von Oranien (1977) – der für den Golden Globe nominiert wurde – und Der vierte Mann (1983) zog Paul Verhoeven nach Hollywood, um sich einem stilistischen Wandel in seiner Arbeit zuzuwenden.
Mit actionreichen Großproduktionen wie RoboCop (1987) und insbesondere Total Recall (1990), revolutionierte Paul Verhoeven das Science-Fiction-Genre und blieb sich dabei als Autorenfilmer treu. Mit dem provokanten Erotikthriller Basic Instinct (1992) kehrte er zu Themen seiner niederländischen Filme zurück.