Frisch, sommerlich, superleicht, so lautet die Devise der Herrenmode zum Sommer 2009, wie der Pitti Uomo in Florenz als wichtige Messe für Männermode zeigte.
Die Silhouette des Anzugs ist „modern schmal“ auf den Körper geschnitten. Doch der Komfort geht nicht verloren. Die Schulter bleibt bequem. Manche Sakkos sind halb-, sogar oft ungefüttert und haben eine „neapolitanische Schulter“ – ganz ohne Polster. Die Leichtigkeit des Designs. Auch hilft ein wenig Elastic im Material, das trickreich der Körperenge ein Schnippchen schlägt, vor allem im Hosenbund. Durch neue Mischungen, wie Baumwolle/Leinen oder Cashmere/Seide, soll dem Mann ein gutes Tragegefühl gegeben werden. Die Stoffe haben kaum mehr Gewicht. „Ich schwebe darin“, meinte euphorisch der italienische Anzug-macher Cantarelli, und der deutsche Konfektionär Windsor nennt ein Teil, das man kaum am Körper spürt, „Zero-Jacket“. Ein Sakko wie ein Hemd.
Selbst bei der sonst robusten Sportswear zeigt sich die Optik dezent. Auch hier feine Stoffe und feine Verarbeitung. Viele klassische Elemente sind in den Blouson oder in Freizeitjacken eingearbeitet und bewirken einen korrekt-lässigen Look. Sogar die Jeansmode wirkt kultiviert. Verwendet werden viel Nylon, Fallschirmseide, organische Baumwolle, gelasertes Ziegenvelours, das wie Feincord wirkt, und federleichtes Nappaleder. Die Herrenmode im nächsten Sommer soll ein wenig an die „lässige Eleganz eines James Bond“ erinnern.
Kurt Geisler