Für seine hochfliegenden Pläne ist Tesla-Gründer Elon Musk bekannt. Inzwischen hat seine Firma nicht nur große Popularität erlangt, auch die ersten Elektroautos, wie das Tesla Model S, brachten Staunen und Unruhe in die Autobranche. Dem neuen Model X hat Tesla nun sogar Flügel verpasst, die sich elektrisch öffnen und schließen lassen, ebenso wie die beiden Vordertüren. Äußerlich ist Model X ein sogenannter Elektro-Crossover, ähnlich einem SUV, allerdings mit übergroßem Platzangebot dank vorderem und hinterem Kofferraum und einer dritten, versenkbaren Sitzreihe. So finden sieben Personen Platz. Dass wirklich alle Insassen in den Genuss des tollen Raumgefühls kommen, dafür sorgen die großen Fenster und die bis über den Kopf des Fahrers gezogene Windschutzscheibe.
Ein Leichtfuß ist Model X indes nicht, der Elektro-SUV ist rund 2,4 Tonnen schwer. Dennoch beschleunigt bereits das Einstiegsmodell in 6,2 Sekunden von Null auf Tempo 100. Noch schneller ist das Top-Modell mit einer Systemleistung von rund 600 PS, das nur 3,4 Sekunden für den Sprint benötigt. Derartig hohe Startgeschwindigkeiten sind charakteristisch für elektrische Antriebe. Doch Beschleunigung ist nicht alles, die maximale Reichweite ist das wichtigere Argument für ein E-Mobil. Im Model X liefert deshalb ein leistungsstarker Akku mit etwa einhundert Kilowattstunden Kapazität den Strom, der für ungefähr 470 Kilometer ausreicht. Dann muss allerdings eine Ladesäule mit Supercharger von Tesla angesteuert werden. In dreißig Minuten ist der Akku wieder zu etwa 80 Prozent aufgeladen. Ohne die speziellen Supercharger dauert ein Aufladen viel zu lange und ist nur über Nacht sinnvoll.
Freilich tragen die spektakulären Flügeltüren erheblich zur Attraktivität des Tesla Model X bei. Bedenkt man aber die eingeschränkte Schnelllademöglichkeit und vor allem den Preis – für das Einstiegsmodell ohne Extras mindestens 100 000 Euro – wird man Model X sicher sehr selten auf deutschen Straßen sehen. Dennoch hat Tesla mit seinem inzwischen dritten Modell wiederum ein Achtungszeichen gesetzt.
Reinhard Wahren