Luftige Oberklasse

Cabrios scheinen ihre Faszination etwas verloren zu haben, seit die SUV-Welle viele Kaufentscheidungen bestimmt. Das gilt allerdings weniger für die Premiumhersteller. So schließt Mercedes mit dem neuen E-Klasse Cabrio den Generationswechsel dieser Baureihe ab. Für September ist der Marktstart geplant. Freilich für ein Cabrio etwas spät im Jahr, doch scheint das edle Modell mehr Reifezeit gebraucht zu haben. Zuallererst ist es ein Viersitzer, also nicht wie bei der Konkurrenz nur eingeschränkt nutzbar. Und weil es breiter und länger als sein Vorgänger ist, bietet es mehr Platz, zum Beispiel für die Hinterbänkler, die erstmals in den Genuss einer Sitzheizung kommen. Extra Leselampen im Fond und eine serienmäßig umklappbare Rückbank stellen schließlich gänzlich Alltagstauglichkeit für das Cabrio her. Ansonsten sind die wesentlichen Komponenten der E-Klasse entlehnt: Motoren von 184 PS bis 400 PS, alle Assistenzsysteme und das umfängliche Infotainment. Einige Modelle können mit Allradantrieb bestellt werden. Insgesamt ist das neue E-Klasse Cabrio komplett alltagstauglich, mit mehr Komfort und besonderen Ausstattungsvarianten.

Bereits seit März ist das neue Audi A5 Cabrio mit Faltdach auf dem Markt. Es markiert den Abschluss des Generationswechsels in der Audi-Mittelklasse. Daher ist das A5 Cabrio etwas länger und um vierzig Kilogramm leichter als sein Vorgänger. Die Motoren reichen von 190 PS bis 286 PS für den TDI.

Sportlicher und kraftvoller dagegen fuhr der Audi S5 in die Cabrio-Saison 2017: in 5,1 Sekunden von Null auf Tempo 100, angetrieben von einem Dreiliter-V6-Motor mit 354 PS. Der Vorgänger hatte 21 PS weniger, brachte aber 40 Kilogramm mehr auf die Waage. Die Leistungssteigerung ist der Überarbeitung des Dreiliter-TFSI-Motors geschuldet. Elektronisch abgeregelt, erreicht das Audi S5 Cabrio 250 Kilometer pro Stunde. 

Die Preise der beiden Cabrios unterscheiden sich selbstverständlich. Während der A5 bereits für 44 000 Euro angeboten wird, beginnen die Preise für einen S5 bei rund 68 000 Euro.

 


Ferrari California II – Neuauflage J 50 [Fotos: Ferrari S.p.A.]

Ferrari richtet sich weniger nach dem Beginn der Cabrio-Saison als vielmehr nach seinen potenziellen Käufern bzw. deren Bestellungen. In diesem Jahr werden von der italienischen Sport-wagenschmiede zwei außer-gewöhnliche Cabrio-Modelle ausgeliefert, der Ferrari California II und der Ferrari J50. Ersterer mit 3,9-Liter-V8-Motor und 2,9-Liter-V6-Motor sowie versenkbarem Hardtop. Die Motoren leisten zwischen 450 PS und 700 PS. 

Der Ferrari J50 wurde aus Anlass der 50-jährigen Verkaufsgeschichte in Japan aufgelegt. Daher seine Bezeichnung. Er basiert auf dem 488 Spider, sein 3,9-Liter-V8-Biturbo leistet allerdings mit 690 PS zwanzig PS mehr. Nicht verwunderlich, dass der J50 ausschließlich für den japanischen Markt bestimmt ist, limitiert auf ganze zehn Stück. Alle sind bereits verkauft.

Reinhard Wahren

 

70 - Frühjahr 2017