Trotz ungebrochenen Baubooms bieten sich in Berlin noch immer attraktive Orte, die eine Neugestaltung zulassen.
Der Barbarossaplatz in Schöneberg wird beispielsweise um den Neubau eines Eckhauses erweitert. In Nachbarschaft zu historischen gründerzeitlichen Baudenkmälern wird sich die Fassade in hellem Naturstein und großen Fensterfronten sowie Loggien, Terrassen und Balkonen präsentieren. Das Bayerische Viertel wächst somit um 30 Eigentumswohnungen mit über 3 000 Quadratmeter Wohnfläche samt Tiefgarage. Die 69 und 120 Quadratmeter großen 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen erstrecken sich über sechs Stockwerke und zwei Staffelgeschosse.
Ein weiteres Projekt der Egena AG ist das Wohngebäude in der West-City, Bleibtreu-, Ecke Mommsenstraße, dessen Balkone der schwungvollen Fassade an Theaterlogen erinnern. Die Klaus Schlosser Architekten haben hier 16 großzügige Wohnungen mit variablen Grundrissen und knapp 3 000 Quadratmetern Wohnfläche, zusätzlich drei Ladenwohnungen konzipiert, die Tiefgarage verfügt über einen Autoaufzug.
Als Gegenbeispiel für kommerzielle Investoren-Pläne gilt das Holzmarkt-Projekt, ein alternatives Kreativ-Dorf direkt an der Spree in Friedrichshain, genossenschaftlich finanziert und ein weiterer Ort für Gastronomie und Kultur, entstanden aus der legendären „Bar 25“. Demnächst sollen ein alternatives Spa und ein Gasthaus dazukommen.
Direkt neben den Gärten vom Schloss Charlottenburg ist auf dem knapp 17 000 Quadratmeter großen Areal der Charlottenburger Geburtsklinik ein -weiteres Wohnensemble entstanden: Joli Cœur. In den geschichtsträchtigen Mauern finden sich heute rund 205 Eigentumswohnungen. Zuvor wurde der denkmalgeschützte Bau samt seiner Verzierungen aus rotem Backstein saniert und um einen modernen Neubau erweitert, der mit weißer Fassade und großen Fensterflächen einen klaren Kontrapunkt setzt.
Bauen für bunten Bewohnermix in der südlichen Friedrichstraße
Im südlichen Teil der Friedrichstraße, in dem freie Wohnungen Mangelware sind, errichtet die Münchner Grund mit dem „NeuHouse“ ein Wohnensemble aus Altbau und Neubau mit 75 Wohnungen, sechs Gewerbeeinheiten und einer Tiefgarage.
Bereits zum jetzt erfolgten Baubeginn sind 23 Prozent der Wohnungen vergeben. Die neuen Bewohner haben die Wahl zwischen der klassischen, mit Ornamenten und Stuck verzierten Architektur des denkmalgeschützem Altbaus aus dem Jahr 1847/48 mit Raumhöhen von bis zu drei Metern und edlen Parkettböden oder dem modernen Design des Neubaus aus der Feder der Architekten Gewers & Pudewill mit bodentiefen Fenstern und offenen Grundrissen. Als verbindendes Element haben die Architekten ein gläsernes Dachgeschoss geplant, das über dem Altbau „schwebt“. Für einen bunten Bewohnermix sorgen zudem unterschiedliche Grundrisse, die von der 2-Zimmer-Wohnung über Garten-Maisonettes bis zum 149-Quadratmeter-Penthouse alle Zielgruppen bedienen. Im Innern des Ensembles entsteht ein begrünter Innenhof, der den Bewohnern als exklusiver Rückzugsort zur Verfügung steht.