Die Zeughausmesse im Deutschen Historischen Museum präsentiert exklusive Kreationen aus den Bereichen Schmuck, Mode und Wohnen.
In der jüngsten Design-Entwicklung zeichnet sich international ein deutlicher Trend ab: die Rückkehr zu den Tugenden des Kunsthandwerks. Ähnlich der Arts-and-Crafts-Bewegung vor 150 Jahren oder dem Aufbruch in die Moderne um 1900.
Die Zeughausmesse für Angewandte Kunst & Design bietet das passende Umfeld für qualitätvolles Kunsthandwerk in seiner ganzen Spannbreite: von Schmuck und Mode über Keramik, Glas und Metall bis hin zum Möbel von 70 ausgewählten und teils preisgekrönten Künstlern wie beispielsweise Goldschmiede-Meisterin Gudrun Wörn. Charakteristisch für ihre Arbeiten ist die klare Formensprache. Edle Materialien werden in Kontrast zu ungewöhnlichen Werkstoffen gesetzt. Die Vorliebe für präzise Strukturen spiegelt Anregungen aus Mathematik, Natur und Architektur wider. Unterschiedliche Materialien, Formen und Farben lassen Kombinationen zu und darüber hinaus auch, dass aus Gegensätzen ein neues, reizvolles Ganzes wird.
Im Bereich der Metallgestaltung setzt die Zeughausmesse mit Messern und Uhren zwei neue Akzente. Solinger Stahl und auf Funktionalität ausgerichtetes Messerdesign faszinieren in den Arbeiten des Amerikaners Kevin Wilkins und des preisgekrönten Newcomers Gunther Löbach. Uhren von zeitloser Schönheit und höchster Qualität fertigt die Hamburgerin Christine Genesis in Handarbeit an. Die Zeughausmesse präsentiert ein breites Spektrum an Mode- und Textilgestaltung: Außergewöhnliche Kleider, originelle Hüte und ansprechende Accessoires. Die „Gestrickten Leidenschaften“ von Arian Schöner entstehen im eigenen Atelier. Masha Ginsburgs Kleider und die ergänzenden Ausstattungsstücke bestehen aus Materialkombinationen wie Seide, appliziert mit handgefilzten Ornamenten. In Anlehnung an die japanische Nuno-Technik zieren hauchdünne, zu lebendigen und malerisch anmutenden Formen gestaltete Filzschichten diese Kollektion. Die Künstlerin ist mit ihren Arbeiten in führenden Modeboutiquen Europas und nach großen Erfolgen auf der New York International Gift Fair in mehr als 20 Geschäften der USA vertreten.
Im brandenburgischen Gosda lebt der Keramiker André von Martens. Die Grundlagen des Töpferhandwerks lernte er bei Altmeisterin Hedwig Bollhagen, verfolgt aber seit 1990 seinen eigenen künstlerischen Weg. Von Martens‘ Gefäße wecken durch ihre archaische Gestaltung Aufmerksamkeit.
In diesem Jahr wurde von Martens auf der Internationalen Handwerksmesse in München mit dem Bayerischen Staatspreis ausgezeichnet. Kürzlich folgte er als Mitglied der International Academy of Ceramics in Genf einer Einladung zur Ausstellungsteilnahme im chinesischen Künstlerdorf Fuping. Mit Spannung darf erwartet werden, welchen Einfluss die Begegnung mit Kollegen der Region Xi’an – die auf eine jahrhundertealte Keramik-Tradition zurückblickt – haben wird.
Albrecht Pyritz
Ausstellung
Zeughausmesse für
Angewandte Kunst & Design
11. bis 14. Dezember 2008
Deutsches Historisches Museum
Schlüterhof im Zeughaus
Unter den Linden 2, 10117 Berlin