Die Veränderungen auf dem Automobilmarkt und die Verunsicherung beim Autokauf sind so groß wie nie zuvor. Das betrifft sowohl Hersteller und Handel als auch die Autokäufer selbst. Ein hoher Investitionsdruck in der Autobranche durch die Umstellung auf Elektromobilität, Verkaufsdruck bei den Händlern und Kaufzurückhaltung im Autohaus – viele Autos für zu wenige Kunden – schaffen ein angespanntes Geschäftsklima. Zudem ist ein Autokauf recht umständlich, Mann oder Frau binden sich lange Jahre an ein Modell, Leasingverträge laufen meist über viele Monate und Carsharing wächst zwar, aber auf sehr kleiner Basis. So ist es kaum verwunderlich, dass Autofahren im Abo zunehmendes Interesse findet. Laut puls Marktforschung können sich etwa dreißig Prozent der Befragten ein Auto-Abo vorstellen.
Die Idee ist nicht neu und inzwischen gibt es im Leasinggeschäft auch Auto-Abo-Angebote. Doch keines ist derzeit so attraktiv, wie das der Auto-Abo-Plattform ViveLaCar. Das Startup-Unternehmen ist erst seit August letzten Jahres am Markt und wächst seitdem rasant. Und zwar mit einem einfachen, aber überaus kundenfreundlichen Konzept: Das gewünschte Modell online auf der Plattform abonnieren und offline beim Händler übernehmen. Auf der Plattform befinden sich über 20 Marken und mehr als 120 Modelle zur Auswahl. Alle notwendigen Formalitäten bis hin zur Versicherung übernimmt ViveLaCar. Beim lokalen Händler erfolgt die Übergabe lediglich mit Erläuterungen zum Fahrzeug und zukünftigem Service. Es handelt sich um Neuwagen, Vorführwagen und neuwertige Gebrauchte und ausschließlich um bereits existierende Fahrzeuge beim Händler. ViveLaCar gewinnt dafür laufend Vertragshändler in ganz Deutschland. Nebenbei befördert das Unternehmen den Einstieg in die Elektromobilität, denn die wird durchs Auto-Abo deutlich erleichtert. Das zeigt eine aktuelle Trendstudie der puls Marktforschung unter Endkunden und Händlern. Danach ist jeder Zweite der Befragten interessiert, ein E-Auto einmal längere Zeit im Alltag zu testen. Mit einem Auto-Abo wäre dies völlig risikolos möglich. Zudem ist jedes Abo von ViveLaCar jederzeit mit dreimonatiger Frist kündbar.
Laut Handelsblatt denken 64 Prozent der AutofahrerInnen, dass sich Auto-Abos durchsetzen werden, aber 71 Prozent möchten den Händler dabei involviert wissen.
Hightech-Transporter aus dem Hause Tesla
Futuristischer Elektro-Pick-up, der bereits für Jahre vorbestellt ist [Foto: Tesla © 2020]
Tesla ist immer gut für spektakuläre Verlautbarungen. Nach der Ankündigung, in Grünheide bei Berlin eine ganze Fabrik bauen zu wollen, überraschte das Unternehmen mit dem sogenannten Cybertrack, einem super Pick-up, der den Markt der Transporter revolutionieren soll. Abgesehen davon, dass dieser Supertrack wie die Kampfmaschine aus einem Computerspiel daherkommt, sind Technologie, Performance und Leistungsdaten bestechend. So kraftvoll, fast martialisch anmutend, wie sich der Cybertrack präsentiert, so schlag- und stoßfest ist seine Karosserie. Diese ultrafeste und fast undurchdringliche Außenhaut aus mehrfach kaltgewalztem Edelstahl und Panzerglas bietet einen optimalen Insassenschutz. Die Ladefläche erlaubt 1,7 Tonnen Last. Mit pneumatischer Federung ausgerüstet, kann die Druckluft auch für geeignete Werkzeuge genutzt werden. Und zu all dieser Nutzbarkeit kommt noch die Leistung eines Sportwagens hinzu. Mit der stärksten Motorisierung beschleunigt der Cybertrack in 2,9 Sekunden von Null auf rund Tempo 100. Dazu benötigt er aber auch drei Elektromotoren, während die Basisvariante mit einem auskommt und nicht ganz so agil ist. Auch die Reichweiten reichen entsprechend von 400 bis angeblich 800 Kilometern. Angesichts solcher Superlativen werden die Vorbestellungen nicht abreißen. Allerdings beginnt die Auslieferung dieses Supertracks wohl erst 2022.
Britische Superautos
Aston Martin DBX ist der erste SUV des britischen Sportwagenbauers [Foto: Aston Martin Lagonda Limited]
Englische Sportwagen haben eine lange Tradition, zahlreiche Marken sind aber längst vergessen oder haben kaum noch Bedeutung, denkt man beispielsweise an die unabhängige Sportwagenmarke TVR, die bis 2006 existierte, oder Marcos, deren letzte Modelle 2007 gezeigt wurden. Allenfalls die Marke Lotus ist noch ein Begriff und soll im chinesischen Konzerns Geely wieder aufleben. Drei Marken halten die englische Sportwagentradition noch hoch: Aston Martin, Jaguar und McLaren.
Aston Martin feierte Ende 2019 auf der LA Autoshow mit dem Modell DBX sein erstes SUV. Die Briten folgten damit, wie auch die Sportwagenbauer Porsche und Lamborghini, dem SUV-Trend. Ab Frühjahr 2020 wird es bei den Händlern stehen. Um das SUV mit ausreichend Kraft auszustatten, erzeugt ein V8-Turbomotor 550 PS. Damit bringt es der DBX in 4,5 Sekunden von Null auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit knapp 300 Kilometer pro Stunde angegeben. Aber der Aston Martin DBX ist nicht nur schnell, er kann genauso als bequemer Alltags- und Reisewagen punkten. Mit Allradantrieb, luxuriöser Ausstattung, einem 700 Liter großen Kofferraum und einem für Sportwagen unspektakulären, aber dennoch stilbetonten Auftreten wird er etliche Käufer finden.
Seit 2012 ist auch Jaguar endgültig in der ersten Liga der Sportwagenbauer angekommen. Mit dem Jaguar F-Type ist es den Briten gelungen, weltweit nahezu 15 000 Fahrzeuge zu verkaufen. Das neue F-Type-Modell, Ende vergangenen Jahres vorgestellt, wird die Erfolgskurve der Marke noch ansteigen lassen. Sein neues Design suggeriert sofort den rundum gelungenen Sportwagen, ohne Leistungsdaten zu kennen. Die sind allerdings genauso beeindruckend: Er spurtet von Null auf Tempo 100 in 3,7 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 300 Kilometer pro Stunde (elektronisch abgeriegelt). Das Motorenangebot reicht vom 2-Liter-Vierzylinder-Turbo mit 300 PS bis zum 5-Liter-V8-Kompressor mit 575 PS.
Jaguar bietet alle Modelle als Cabrio und Coupé an.
McLaren schließlich ging angeblich auf Kundenwünsche ein und stattete den neuen GT mit mehr Gepäckraum aus. Knapp 4,7 Meter ist er länger als seine Vorgänger und schafft so mehr Raum und Komfort. Jetzt stehen also 420 Liter im Heck und weitere 150 Liter vorn in einem zusätzlichen Gepäckfach zur Verfügung. So wird der Supersportwagen sogar langstreckentauglich. Wer nun denkt, das geschah auf Kosten der Leistung, irrt. Denn an Sprint und Schnelligkeit des neuen 570 GT gab es keinerlei Abstriche: Tempo 100 nach 3,2 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 326 Kilometer pro Stunde. Anderes hätte sich die McLaren-Gemeinde auch verbeten.
Mobil Strom tanken
Mobiler Laderoboter der Volkswagen Group Components [Abb.: Volkswagen Group Components]
Ohne flächendeckende Ladesäulen-Infrastruktur werden die Akzeptanz und der Verkauf von E-Autos weiterhin auf sich warten lassen. Das ist eine Binse. Allerdings allein die praktische Umsetzung an den infrage kommenden Orten, wie Tankstellen und Parkplätzen, Einkaufszentren, Garagen und am Arbeitsplatz sowie öffentlich zugänglichen Ladestationen – derzeit existieren in Deutschland davon nur rund 21 000 – ist oftmals mit erheblichem Aufwand verbunden, sowohl technisch als auch finanziell. Um Netzstrom in ausreichender Menge bereitstellen zu können, sind in der Regel neue Kabel zu verlegen, Trafostationen aufzubauen, bauliche Veränderungen durchzuführen, langwierige Baugenehmigungen abzuwarten und anderes mehr. Wenn zudem keine ausreichenden Netzkapazitäten zur Verfügung stehen, beispielsweise im ländlichen Raum, sind Leerstellen vorprogrammiert.
Hier setzt die HYB Energy GmbH mit ihrem neuen Hybrid E-Tankstellen-System an.
Dabei erfolgt die Stromerzeugung aus drei Energiequellen: Hybrid-Motor, Solar- und Windenergie, wobei alle Energiequellen in einem Modul verbaut sind. Ein Modul fungiert als Fundament für die vertikale Windkraftanlage oder auch für einen 5G-Funkmast in Kombination. Das E-Tankstellen-System funktioniere lt. HYB ohne Stromversorgung durch einen Energieversorger und mache im Gegensatz zu allen anderen am Markt vertretenen Ladesäulen einen unabhängigen Betrieb an fast jedem Ort möglich. So wird der umfassende Ausbau der Infrastruktur noch viele Innovationen zeitigen, die darüber entscheiden werden, wie schnell sich die Elektromobilität durchsetzt. Einen äußerst kreativen Ansatz verfolgt beispielsweise auch VW. Der Konzern experimentiert mit Laderobotern, die auf Parkplätzen oder Parkhäusern selbständig die abgestellten E-Fahrzeuge über deren Assistenzsysteme oder eine App aufladen sollen. Die Forschung bei VW konzentriert sich auf intelligente und flexible Ladeansätze.