Die Nähe zwischen der Gasag und den Eisbären Berlin hat Tradition: Seit 25 Jahren verbinden den bekannten Berliner Energieversorger und den legendären Eishockeyclub sowohl ihre treue Sponsoren-Partnerschaft als auch ihre gemeinsame Liebe für Berlin. Das soll auch so bleiben.
Wären die Eisbären Berlin und die Gasag Eheleute, so könnte man sagen: Sie haben kürzlich ihre Silberhochzeit gefeiert. Und zwar genau dort, wo sie sich einst zum ersten Mal das Ja-Wort gaben: Am Ku’damm 27, im Hotel Bristol Berlin (das damals Kempinski hieß) unterschrieben der legendäre Eishockeyclub und der bekannte Berliner Energieversorger am 10. August 1995 ihren ersten Sponsoren-Vertrag – und verlängern ihn seither immer wieder.
Schon anlässlich des ersten Vertragsabschlusses sagte der damalige Gasag-Vorstand Arno Reintjes: „Eisbären und Gasag gehören zusammen.“ So ist es bis heute: Seit einem Vierteljahrhundert hat das Logo der Gasag einen festen Platz auf Brusthöhe jedes Spielertrikots sowie auf der Spielfeldbande und auf dem Eis, auf dem die Athleten hingebungsvoll dem Puck hinterherjagen. „So lange ich denken kann, ist die Gasag Hauptsponsor der Eisbären – beide sind quasi unzertrennlich“, sagte kürzlich Eishockeylegende Sven Felski, der selbst 20 Jahre Stürmer bei den Eisbären war und heute Geschäftsführer des Nachwuchsclubs Eisbären Juniors ist.
Bei der Feier zum 25-jährigen Jubiläum am 10. August 2020 im Hotel Bristol Berlin folgten weitere Liebesbekundungen: „So einen Hauptsponsor wünscht sich jeder Club“, sagte Eisbären-Coach Serge Aubin. Und Eisbären-Geschäftsführer Peter John Lee meinte: „Es gibt keinen treueren Partner im Profisport!“ Selbst der Politik fiel auf, dass die Verbindung etwas Besonderes ist. Andreas Geisel, Berlins Senator für Inneres und Sport, sah in der 25 Jahre währenden Partnerschaft „ein Zeichen für Stabilität“ und stellte feierlich fest: „Da läuft irgendetwas gut.“
Aber was eigentlich? Was macht die Verbindung zwischen dem Club und dem Energieversorger aus? Blicken wir dafür zunächst zurück – in das Jahr 1995, in dem alles begann. Bill Flynn, der damals frisch gebackene Sportdirektor und Trainer der Eisbären, saß – so die Legende – stundenlang im Wartesaal der Gasag-Zentrale, um für den ersten Sponsoring-Vertrag vorzusprechen. Der Eishockeyclub erfreute sich jener Zeit bereits großer Beliebtheit, vor allem im Osten der Stadt, aus dem er kam. Wenn die Eisbären spielten, bebte der „Welli“ – wie der Wellblechpalast, der zum Sportforum Berlin in Alt-Hohenschönhausen gehört, liebevoll genannt wird – unter dem Jubel der Fans. Zugleich kämpfte der Club damals mit finanziellen Problemen. Das Sponsoring kam zur rechten Zeit.
Doch das war es nicht allein. „Die Eisbären und die Gasag sind seit jeher durch gemeinsame Werte verbunden“, sagt Birgit Jammes, Sponsoring-Referentin im Unternehmen. „Dazu zählt nicht nur die Leidenschaft für die Metropole Berlin und seine Vielfalt und Weltoffenheit, sondern auch das Bewusstsein für die Bedeutung von Teamgeist und sozialem Engagement.“ Birgit Jammes selbst lernte den Club vor 19 Jahren kennen, als sie ihren Job bei der Gasag begann. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, sagt sie. Man könnte auch sagen: Liebe auf dem ersten Spiel. „Ich mag die Atmosphäre, die besten Fans der Liga und ich bin begeistert vom schnellen Spiel und der ungeheuren Athletik auf dem Eis“, schwärmt sie. Es ist ja auch sehr stimmungsvoll: Schon bevor die Spieler das Eis vor dem Heimspiel betreten, ertönt die Vereinshymne der Rockband Puhdys und sofort singen die Fans lauthals mit: „Hey, wir woll’n die Eisbär‘n seh’n!“
Die 1990er-Jahre liefen für das Team durchwachsen. Doch das Highlight folgte 2005: Die Eisbären gewannen zum ersten Mal in der Deutschen Eishockey Liga die deutsche Meisterschaft. Der Berliner Tagesspiegel schrieb damals: „Der 19. April 2005 war die Wende für die Eisbären, war ihr Mauerfall, der sie nachhaltig verändern sollte – vom Ostberliner Kiezklub mit DDR-Geschichte zum Hochglanzprodukt des deutschen Eishockeys.“ Der Welli mit seiner Zuschauer-Kapazität von nur 4 695 Plätzen platzte bei den Spielen bald aus allen Nähten.
Doch Philip Anschutz, der mit seiner Anschutz Entertainment Group seit 1999 Alleingesellschafter des Clubs war, wurde auch zum Investor für die neue Berliner Mehrzweckarena: Im September 2008 wurde die heutige Mercedes-Benz-Arena (damals O2-World) in Berlin-Friedrichshain eingeweiht. Seither finden die Heimspiele der Eisbären dort statt – vor deutlich mehr Fans, denn in die Arena passen bis zu 14 200 Zuschauer. Der Club zog damit nicht nur weiter in die Mitte der Stadt, die Mannschaft holte sich in jenen Jahren, nachdem sie auch 2006 Deutscher Meister wurde, noch zwei weitere Pokale: einen 2008 zum Abschied vom Welli, den zweiten 2009 zur ersten Saison in der neuen Arena.
Es ist nebenbei die Gasag, die dafür sorgt, dass der 60 000 Quadratmeter großen Arena in Friedrichshain nie die Energie ausgeht: Sie versorgt die Mehrzweckhalle nicht nur mittels eines mit Bio-Erdgas betriebenen Blockheizkraftwerks auf dem Dach der Arena, sondern auch mit Ökostrom. Dem nachhaltigen Ansatz des Energiedienstleisters ist es zu verdanken, dass das Maskottchen, das sich zu Spielbeginn und in den Pausen aufs Eis begibt und die Fans unterhält, mit den Jahren die Farbe wechselte: War der Bär mit der Gasag-Schärpe und später dem Trikot einst orange, um die Wärme auszustrahlen, für die das Unternehmen stand, ist er inzwischen weiß – wie es sich für einen natürlichen Eisbären gehört. Dass der Bär einst das Maskottchen der Gasag war, wissen heute die wenigsten.
Sieben Meistertitel konnten die Eisbären bis heute erjagen. Damit zählen sie zu den erfolgreichsten Clubs seit Einführung der Deutschen Eishockey Liga. Doch unterstützt werden nicht nur die „Großen“. Im Jahr 2004 stieg der Energieversorger in die Förderung des Nachwuchses ein. „Der Proficlub war immer schon besonders in seiner Nachwuchsarbeit“, sagt Birgit Jammes. „Der Sport ist dafür eine tolle Plattform: Hier können die jungen Menschen sich ausprobieren. Sie lernen ihre Stärken und Grenzen kennen, bilden Teamgeist aus und finden ihre Position in der Mannschaft – das sind wichtige Fähigkeiten, die ihnen später in allen möglichen Situationen im Leben helfen.“
Zugleich achten die Eisbären-Juniors darauf, dass ihre Zöglinge ihre schulischen Leistungen nicht vernachlässigen. Sie erwarten von ihnen, dass sie ihren Schulabschluss machen und eine Ausbildung abschließen. Denn leider kann nicht jeder Profisportler werden. selbst wenn tatsächlich immer wieder Spieler von den Juniors in die Profimannschaft rücken, also mit dem Gasag-Logo auf der Brust groß werden.
„Die Konstanz des Teams und der Mannschaft sowie die erstklassige Nachwuchsarbeit bestärken uns darin, mit den Eisbären den besten Partner an unserer Seite zu haben“, sagte Dr. Gerhard Holtmeier, der Gasag-Vorstandsvorsitzende, anlässlich des Jubiläums. Er betonte, dass aus dem reinen Sponsorship eine Partnerschaft und Freundschaft geworden sei. Um dies zu besiegeln, verkündete die Gasag, dass sie den Vertrag mit den Eisbären um ein weiteres Jahr verlängert – ein starkes Zeichen mitten in der Corona-Krise, in der noch vieles ungewiss ist. „Doch wir bleiben unserem Club treu“, sagt Birgit Jammes, „in guten wie in schlechten Zeiten: wie in einer guten Ehe eben“.