In Venedig trügt oft der Schein. Hinter den Kulissen ereignet sich so manches Verbrechen. Auch Morde gibt es immer wieder – zumindest in den Romanen der Bestsellerautorin Donna Leon. Für die Aufklärung der Missetaten ist Commissario Brunetti zuständig.
Die Donna-Leon-Krimireihe im Ersten feiert in diesem Jahr Jubiläum: Vor 15 Jahren erschien zum ersten Mal ein Krimi der Autorin auf Deutsch, und seit nunmehr fünf Jahren ermittelt Uwe Kokisch als Brunetti.
„Ich musste damals für diese Rolle mein erstes Casting absolvieren“, erinnert er sich. Drei Monate im Jahr verbringt der Schauspieler bei den Dreharbeiten in Venedig. „Mich reizt die Stadt und die Figur. Ich betrachte viel aus Brunettis Sicht.“
Der Cottbuser Uwe Kokisch wurde in der Berliner Schauspielschule Ernst Busch ausgebildet und spielte dann lange am Maxim Gorki Theater und auch schon zu DDR-Zeiten im „Polizeiruf 110“.
Vielen Zuschauern wurde Kokisch durch die Titelrolle in „Zappek“ bekannt oder als Stasi-Oberst in „Der Tunnel“. Gerade pendelt Uwe Kokisch zwischen Deutschland und Madrid, wo seine Freundin lebt.
Autorin Donna Leon gefällt die Verfilmung ihres Brunetti. „Man erfährt nicht viel von ihm. Genau das macht die Spannung aus. Vieles bleibt offen, so dass man in Brunetti Teile von sich selbst finden mag“, erzählt Kokisch, der inzwischen heimisch geworden ist in Venedig und den venezianischen Preis für den Espresso zahlt, nicht den teuren Touristenaufschlag. Und manchmal rufen sie ihm „Brunetti“ auf der Straße hinterher.
Götz Gerson