Porsche in Kiruna

Im Januar 2008 zeigte uns Porsche, was der Cayenne GTS auf Eis und Schnee leisten kann. Im normalen Straßenverkehr benötigt der Fahrzeughalter auch für einen souveränen Vortrieb eine für die Jahreszeit angepasste Bereifung. Nur Pneus, deren Laufflächenmischung auf niedrige Temperaturen ausgelegt sind, entwickeln auf Schnee und Eis den bestmöglichen Grip. Gilt das auch in extremen Situationen?

Porsche und besonders Walter Röhrl, zweifacher Rallye-Weltmeister, demonstrierten uns in Kiruna, rund 200 km nördlich des Polarkreises, dass es völlig egal ist, welche Reifen ein Fahrzeug auf Eis und Schnee hat. Der Hauptfokus liegt auf der Beherrschung des Fahrzeuges. 2,5 Tonnen auf 50 cm Eisdecke zu bewegen, ist schon ein besonderes Erlebnis. Drei Handling-Parcours waren für Otto-Normal-Fahrer und eine Sonderspur für Walter Röhrl aufgebaut worden. Auf der Sonderspur zeigte Walter Röhrl, was der Porsche Cayenne und der Porsche 911 Turbo mit und ohne ESP kann, und als Beifahrer versucht man auch gar nicht erst daran zu denken – was wäre wenn! Dafür durften wir dann auch selbst die drei Parcours mit allen technischen Hilfsmitteln, die ein Porsche an Bord hat, ausprobieren. Unvorstellbar auf einer normalen Straße mit Gegenverkehr. Auf Schnee und Eis ist das eine Sache höchster Konzentration, bei jeder Ablenkung geht es zielstrebig in Richtung Graben. Am Ende der Veranstaltung beruhigte uns dann doch der Satz vom Weltmeister: „Die meisten Leute fahren nicht schlecht, sie fahren einfach nur unkonzentriert.“ Aus diesem Grund fuhren wir dann sehr konzentriert ins Eishotel, wo uns ein tolles Abendprogramm mit Schlittenhunden, Rentieren und ein unvergessliches Abendessen im Lappenzelt erwartete. Es gibt Dinge im Leben, die sind einmalig, nicht kopierbar, einfach ein Erlebnis fürs Leben. Das Eishotel im lappländischen Jukkasjärvi gehört ganz sicher dazu. Wer das erleben wollte, konnte die Nacht bei -5 °C im Eishotel verbringen. Aber vorher gab es noch einen Drink an der Bar, natürlich aus Eis, wie die Theke, die Wände, einfach alles. Eines aber ist sicher, ein Fahrsicherheitstraining – ob beim ADAC in Deutschland oder im Ausland – ist besonders für Anfänger wie Fortgeschrittene empfehlenswert.

Ralf Rachfahl

 

34 - Frühjahr 2008