...der 61. Deutschen Filmpreis-Verleihung war der 36-jährige Schauspieler, Drehbuchautor und Sänger Florian David Fitz. Das Multitalent aus München, ums Jahr 2008 mit der TV-Serie „Doctor‘s Diary“ bekannt geworden, erhielt die Goldene Lola als bester Schauspieler für den Kinofilm „Vincent Will Meer“, einer Komödie mit Tiefgang. Fitz verkörpert darin einen Patienten mit Tourette-Syndrom, einem Leiden, das sich durch unwillkürliche Tics äußert mit plötzlich auftretenden Zuckungen, Grimassen und ungewollten, teils obszönen Äußerungen. Was Wunder, dass Fitz auf dem Weg zur Bühne völlig überwältigt in den tourettereifen Schrei ausbrach: „F... die Henne!“ Als danach „Vincent Will Meer“ (Idee und Drehbuch stammen von Fitz) auch noch als bester Film ausgezeichnet wurde, kamen dem Glückspilz die Tränen. Doch Fitz kehrte schnell in die Realität zurück. Er sagte: „Vielleicht vermuten jetzt manche Leute: ‚Kleiner Seriendarsteller schreibt sich Behindertenrolle, damit er einen Preis abgreifen kann.‘ Ich versichere: Das war nicht meine Absicht.“ Kleine Kunstpause, dann triumphierend der schlitzohrige Nachsatz: „ABER ES HAT GEKLAPPT!!!“
Gudrun Gloth
Der große Gewinner...
47 - Sommer 2011