„Wir wollen anknüpfen an großartige Traditionen. Die Askania typischen Werte Präzision, Zuverlässigkeit und Innovation stehen für uns unverändert im Mittelpunkt.“ Leonhard R. Müller, Askania Uhrenmanufaktur Berlin
Seit 2006 gibt es wieder mechanische Uhren aus Berlin. Im Kleinen Festsaal in den Hackeschen Höfen hat die Dauerausstellung der Askania, der einzigen Uhrenmanufaktur in der Hauptstadt, ihren Ort gefunden. Carl Bamberg, Sohn eines Uhrmachers und Schützling von Carl Zeiss, gründete 1871 Askania in Berlin-Friedenau und baute dort sehr erfolgreich hochwertige Präzisionsgeräte. In den zwanziger bis vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts gab es kaum ein Flugzeug, das nicht mit Instrumenten und Borduhren aus der Askania Produktion ausgerüstet war. Das Gründungsjahr ist verewigt auf dem Zifferblatt. Und eine Kompassnadel oder ein Zeiger, eine Art Richtungsgeber. Mit einer Askania Uhr auf dem richtigen Weg, sicher durch Nacht und Nebel. Für die verwegenen Frauen und Männer im Cockpit, damals, als es noch ordentlich knatterte, galt das Versprechen zuverlässiger Mechanik durchaus als existentiell.
Leonhard Müllers Ausgangspunkt für neues Leben in den Friedenauer Werkstätten ist diese beeindruckende
Erfolgsgeschichte des Unternehmens. „Die Askania, allen voran Firmengründer Carl Bamberg, beschäftigte Erfinder und Pioniere, kurzum Menschen mit Visionen, Ideen und einmaligen technischen Fähigkeiten.“ Seit dem Neustart unter seiner Führung wird wieder produziert und montiert mit 17 Mitarbeitern. Die Modelle heißen Tempelhof und Heinkel. Mit 370 Stundenkilometern schoss die Heinkel-Maschine als sogenannter Blitzverkehr der jungen Deutschen Lufthansa durch die Wolken. Elly Beinhorn, Grande Dame der Luftfahrt, ist Namensgeberin für eine Damen-Sonderedition. Am Markt ist Askania mit insgesamt sieben Modellreihen und der Quadriga Jahrgangsuhr, diese ist besonders der Hauptstadt verpflichtet. Jedes Jahr wird ein Modell aufgelegt, ausgestattet mit einem besonderen Werk, und die Stückzahl ist auf die jeweiligen Traditionsjahre beschränkt.Zum diesjährigen 140. Jubiläum präsentiert Leonhard Müller einen automatischen Chronograph mit 750er massivem Goldgehäuse.
Das Stück Berliner Tradition am Arm stößt auf Gegenliebe, und die erklärt der Geschäftsführer so: „Kein Schickimicki. Askania baut Zeitmesser.“ Die Piloten der Flugbereitschaft der Bundeskanzlerin tragen sie, die tschechische Luftwaffe und etwa 10 000 andere schätzen Design und Technik der Askania Produkte aufs Neue. Sind die Uhren den Pionierjahren der Luftfahrt nah, mit dem Askania Award gedenkt man der Film-kameraproduktion in der Firmengeschichte und ehrt cineastisches Schaffen. In diesem Jahr war es der Vierte mit den Preisträgerinnen Nathalia Wörner und Paula Kalenberg.
Brit Hartmann