Philipp Dressel über Fahrsicherheit und Souveränität auf den Straßen
Die Benzin- und Ölpreise haben dieses Jahr ihr Rekordhoch erreicht. Gibt es tatsächlich etwas, was der Autofahrer tun kann, um Sprit zu sparen, außer das Auto stehen zu lassen oder lieber die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen?
Um in Zukunft etwas gelassener mit solchen Erhöhungen umzugehen, empfehlen wir, die Fahrweise anzupassen, um so möglichst wenig Benzin zu verbrauchen. Das ist kein Hexenwerk und bedeutet keine große Umstellung; es sind wenige einfache Tipps, die man befolgen kann, wie die Wahl des richtigen Ganges, optimiertes Anfahren und vorausschauendes Fahren.
Die Fahrzeuge heute sind so sicher wie nie zuvor. Ist ein Fahrsicherheitszeitszentrum da noch nötig? Welche Themen kommen beim Kunden gut an?
Es ist für jeden Autofahrer ein großer Vorteil, dass die Fahrzeuge mit vielen Sicherheitssystemen ausgestattet sind. Trotzdem übernehmen sie nicht das Fahren, und Gefahrensituationen sind dadurch nicht ausgeschlossen. Der beste Fallschirm nutzt nichts, wenn man ihn nicht zu bedienen weiß.
Auf die Kombination kommt es eben an – ein sicheres Auto und ein trainierter Fahrer – das ist Souveränität auf unseren Straßen. Da kann dann nicht mehr viel passieren.
Das Thema Fahrsicherheit ist bei der breiten Masse der Bevölkerung nicht so im Fokus. Wie überzeugen Sie gerade junge Fahrer, an ihrer Fahrweise zu arbeiten?
Heutzutage sind viele junge Fahrer bereits so verantwortungsbewusst, dass sie von allein an einem Fahrsicherheitstraining teilnehmen. Die beste Werbung für uns ist natürlich, wenn Fahrer, die bei uns waren, dies weitererzählen und uns empfehlen. Oder aber Eltern oder Großeltern ihren Jüngsten mit einem Gutschein ein Fahrsicherheitstraining ermöglichen. Es gibt viele Aktionen, die auf diese junge Zielgruppe zugeschnitten sind. Aktuell bieten wir das Junge Fahrer-Training an. Im Alter von 17 bis 25 Jahren sind Fahranfänger extremen Ablenkungen ausgeliefert: Partystimmung im Auto, lautstarke Mitfahrer oder noch übermüdet vom Vorabend. Auf diese Situationen wollen wir junge Leute vorbereiten.
Ihr Unternehmen ist gleichzeitig auch zertifizierte Weiterbildungsstätte. Wie schätzen Sie die Situation der Berufskraftfahrer ein?
In 2014 enden die Übergangsfristen, welche mit Umsetzung der Berufskraftfahrer-Qualifikationsrichtlinien geschaffen wurden, um wirklich jedem Fahrer die Teilnahme an den entsprechenden Fortbildungen zu ermöglichen. Unserer Kenntnis nach erscheint es jedoch so, dass die Fortbildungen noch nicht so gut angenommen wurden, als dass wirklich jeder Fahrer eine Fortbildung zumindest geplant hat. Die am Markt vorhandene Schulungsstundenkapazität ist eher gering oder nur knapp ausreichend, um alle noch offenen Schulungen bis zum Stichtag wirklich fristgerecht umsetzen zu können. Ich kann hier wirklich nur jedem empfehlen, sich um die entsprechende Fortbildung zu kümmern und diese dann schnellstmöglich umzusetzen. Denn wer bis zum Stichtag diese Fortbildungen nicht gemacht hat, bekommt die entsprechende Kennziffer nicht in seinen Führerschein eingetragen und darf in letzter Konsequenz seinen Beruf bis zur Vollendung der Fortbildungen nicht ausüben.
Information
www.fahrsicherheit.de/linthe