Interview mit Manfred Gugerel – Regional General Manager der CCA Gruppe
Michael Gorbatschow, Hans-Dietrich Genscher oder Nane Annan führten hier Hintergrundgespräche. Unternehmer, Wirtschaftsleute, Politiker und Diplomaten können im weltweiten Netzwerk agieren. Künstler wie Gudrun Landgrebe, Friedrich Schoenfelder oder Winfried Glatzeder haben hier schon Theater gespielt. Auch Hollywoodstars, darunter Robert de Niro oder Kevin Spacey, waren Gäste des Hauses. Der Berlin Capital Club am Gendarmenmarkt blickt mittlerweile auf eine zehnjährige Erfolgsgeschichte als führender privater Business Club in Deutschland. Immer mehr Mitglieder nehmen auch die Vorteile der International Associate Clubs in Anspruch – ein internationales Netzwerk aus fast 250 privaten Business und Golf & Country Clubs, deren Europazentrale vor acht Jahren nach Berlin verlegt wurde. Der gebürtige Wiener Manfred Gugerel ist seit der Gründung des Berlin Capital Club durch die internationale CCA Gruppe mit dabei.
Berlin vis-à-vis sprach mit dem Regional General Manager über den Privatclub, der sich zwischen Tradition und moderner Lebensart bewegt.
Herr Gugerel, wie sieht Ihr Tagesablauf als Regional General Manager der CCA Gruppe aus?
Als Wahlberliner freue ich mich über jeden Tag, den ich hier sein darf. In der Regel richtet sich mein Tag nach Terminen, die ich in Berlin in unseren drei Clubs habe. Aufgrund meines Verantwortungsbereiches bin ich sehr häufig in Europa unterwegs, um weitere Projekte zu betreuen. Der Tag beginnt meist früh und endet spät abends.
Sie sind vor elf Jahren aus Moskau nach Berlin gekommen. Was hat Sie angezogen?
Berlin hat eine unglaubliche Entwicklung hinter sich. Eigentlich konnte ich mir früher nicht vorstellen, einmal in der deutschen Hauptstadt zu leben, da Berlin für mich keinen Reiz hatte. Da waren eher Moskau oder New York interessant. Inzwischen sehe ich das anders. Berlin ist eine faszinierende Stadt, die ständig in Bewegung ist und immer noch unglaublich viel Potential hat. Ich bin und bleibe Wiener, aber in Berlin habe ich meine zweite Heimat gefunden.
Sie haben inzwischen über 1500 Clubmitglieder. Gibt es schon eine Warteliste?
Nein. Wir freuen uns über einen immer noch sehr regen Zuspruch von bestehenden Mitgliedern, die uns neue Mitglieder empfehlen und so gewährleisten, dass wir permanent wachsen können.
Der Berlin Capital Club versteht sich als Forum für führende Persönlichkeiten, die das gesellschaftliche Leben Berlins maßgeblich mitgestalten. Eine Club-Kultur, die es vorher in Berlin nicht gegeben hat.
Unser Chairman Dieter R. Klostermann hatte die Idee schon seit vielen Jahren, in Berlin einen Business Club zu eröffnen, zuvor hat die CCA Gruppe im Jahre 2000 die Aktienmehrheit und das Management des Berliner Golf & Country Club Motzener See e.V. übernommen. Am 6. November 2001 haben wir dann den Berlin Capital Club unter der Regie des damaligen 26-köpfigen Gründungskomitees mit über 400 Mitgliedern eröffnet. Seit diesem Tag hat sich das Managementteam und das Advisory Board des Berlin Capital Club verpflichtet, den Club immer weiter auszubauen und zu verbessern.
Was hat das Gründungskomitee, dessen Präsident Ex-Bahnchef Heinz Dürr ist, so sicher gemacht, dass die Idee aufgeht?
Unser Präsident Heinz Dürr hatte damals schon lange Gespräche mit unserem Chairman Herrn Klostermann geführt und hatte auch die Möglichkeit, sich andere Clubs des IAC Netzwerkes anzusehen. Er konnte sich ein Bild machen, wie die CCA Gruppe einen solchen Club führen wird und welche Persönlichkeiten in einem solchen Business Club aufgenommen werden sollten. Heinz Dürr und Dieter R. Klostermann waren sich sicher, mit einem kompetenten und hochkarätigen Gründungskomitee die richtigen potentiellen Mitglieder anzusprechen.
Ihren Mitgliedern werden verschiedene Veranstaltungen im Hause angeboten, wie etwa Gastsprecher-Lunches, Politikerfrühstücke und Business Dinner. Wurde auch schon mal über ein Format für kontroverse Debatten nachgedacht?
Unsere Veranstaltungsformate reichen von A bis Z. Auch Debatten gibt es immer wieder. Von unseren Mitgliedern bekommen wir immer wieder Unterstützung. Viele machen eigene Veranstaltungsreihen oder geben Anregungen, welche Formate bei den Mitgliedern ankommen könnten.
Die CCA Gruppe betreibt zwei weitere Standorte vor den Toren der Stadt. Einer davon ist der renommierte Golf & Country Club Motzener See e.V.
Das ist richtig und wir sind sehr stolz auf die hervorragende Entwicklung dieses außergewöhnlichen Golfclubs. Das Team rund um Clubmanagerin Kerstin Keil hat es in den letzten Jahren geschafft, eine sehr solide Mitgliederbasis auf – und auszubauen. Aufgrund der guten Entwicklung erweitern wir den Club gerade um weitere neun Löcher ohne den täglichen Betrieb zu unterbrechen. Die neuen Spielbahnen sind ab Herbst 2013 für alle Mitglieder und Gäste bespielbar. Der Berliner Golf & Country Club Motzener See e.V. ist ebenfalls Mitglied des internationalen Netzwerk „International Associate Clubs“ und der Wertegemeinschaft „Leading Golf Courses of Germany“ – eine besondere Auszeichnung für uns.
Jüngst hat die CCA Gruppe den Golfpark Schloss Wilkendorf übernommen, der seit Anfang der 90er Jahre besteht. Was wird sich ändern unter dem neuen Management?
Wir wollen einen ebenfalls sehr hochwertigen Club aus dieser sehr schön gelegenen Golfanlage machen. Sie bietet zwei 18-Loch-Golfplätze, einen 6-Loch-Kurzplatz, ein Restaurant und eine Golfschule mit drei qualifizierten Pros sowie einen Golfshop. Wilkendorf soll ein Mitgliederclub werden, in dem das Management und die Mitglieder gemeinsam Entscheidungen treffen. Wir werden eine nicht unbeträchtliche Summe in die gesamte Golfanlage und die Gebäude investieren, um die Abläufe und Dienstleistungen zu verbessern.
Was sehen die Pläne in Wilkendorf vor?
Für die Saison 2012 wollen wir auch weiter hochkarätige Turniere veranstalten und viele Gäste auf der Anlage begrüßen sowie die Serviceleistung für Mitglieder weiter anheben. Das Team der Golfanlage in Wilkendorf ist sehr professionell, und unter der Führung von Clubmanager Jaroslav Belsky wird sich diese sicherlich weiter gut entwickeln. Das haben wir schon in den ersten Monaten seit der Übernahme des Managements gesehen. Service und Dienstleistung wird weiter großgeschrieben. Wir sind ein langfristiger Managementpartner der Anlage und werden diese genauso erfolgreich führen wie den Berliner Golf & Country Club Motzener See e.V. Weitere Investitionen in beiden Golfclubs sind bereits in Planung. Wir glauben ganz einfach an den Standort Berlin-Brandenburg.
Luxuriöses Clubleben in Motzen und Wilkendorf steht in einem gewissen Kontrast zum Brandenburger Land. Gibt es Synergien?
Ich würde bei den beiden Anlagen nicht von luxuriösen Clubs reden, sondern von hochklassigen Golfplätzen, die jeweils ihren Markt gefunden haben. Für mich ist es kein Kontrast. Durch die Golfclubs wird auch die Region Brandenburg gestärkt. Unser Engagement an beiden Standorten wertet die Region auf, und somit werden auch weiterhin Berlinerinnen und Berliner nach Brandenburg gelockt. Außerdem setzen wir sowohl in Motzen als auch in Wilkendorf auf regionale Produkte. Unsere Golfclubs tragen dazu bei, dass die Region Brandenburg weiterhin touristisch attraktiv bleibt. Bei unserer derzeitigen Platzerweiterung in Motzen wurden einheimische Firmen bei der Auftragsvergabe bevorzugt und somit auch Arbeitsplätze in der Region geschaffen.
Danke für das Gespräch.
Ina Hegenberger [red.]