Die zwei Berliner Bären, die in einem Zwinger im Köllnischen Park am Märkischen Museum leben, könnten in diesem Frühjahr in ein bärengerechtes weitläufiges Gehege an die Mecklenburgische Seenplatte umsiedeln. Im Bärenwald Müritz, einem Projekt der Tierschutzorganisation Vier Pfoten, leben derzeit 17 gerettete Braunbären aus ganz Europa. Der im Jahr 2006 eröffnete Bärenpark bietet mit einer Fläche von 16 Hektar ausreichend Platz für weitere Artgenossen. „Bären brauchen große naturnahe Freianlagen und keine Betonzwinger wie in Berlin-Mitte. Deswegen gehört diese Haltung auch zu einer der schlechtesten Bärenhaltungen in Deutschland“, kritisiert Bärenwald-Geschäftsführer Carsten Hertwig (Foto oben, rechts) die Situation der seit 1981 als lebende Wappentiere gehaltenen Schnute und ihrer 1986 geborenen Tochter Maxi. Nach zahlreichen Protesten ziehe der Bezirk nun einen Umzug in Betracht. Zumal die jährlichen Kosten von 90 000 Euro für Unterhalt und Pflege der Bärinnen eben auch keine Kleinigkeit sind. Doch ein konkreter Beschluss steht noch aus. Darum begrüßen die Tierschützer so prominente Unterstützung wie die von Andreas Hoppe, bekannt als Ludwigshafener Tatortkommissar Kopper. Als „Bären-Botschafter“ hat er gemeinsam mit Vier Pfoten für die Freilassung der Berliner Stadtbären protestiert. „Es wäre schön, wenn unsere Wappentiere nicht dahinvegetieren müssten“, sagt der Schauspieler, der sich seit vielen Jahren für Natur- und Artenschutz engagiert. „Bären brauchen Platz und weichen Boden zum Graben, um ihre Instinkte ausleben zu können“, sagt Hoppe, der auch großer Kanada-Fan ist. [red.]
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