Golfen verbindet. Und, wer Golf spielt, ist erfolgreicher im Beruf, heißt es in Unternehmerkreisen. Die Ruhe auf dem Golfplatz hilft dabei zu entspannen und in einem Flight unterwegs zu sein, auch wenn das Golfen manchmal Managerqualitäten erfordert. Golfen ist anspruchsvoll und braucht viel Training, wenn man Fortschritte machen will. Berlin vis-à-vis trifft regelmäßig Unternehmenslenker zu einer Golfrunde.
Diesmal: Bernhard Kurz, Musiktheater-Produzent.
Wie lange spielen Sie schon?
Ich habe vor 21 Jahren begonnen, Golf zu spielen.
Erinnern Sie sich an Ihren besten Schlag?
Da diese so selten sind, kann ich mich noch genau erinnern.
Bei einem Matchplay suchten wir an einem Par 3 nach meinem Ball. Letztendlich fanden wir meinen Ball im Loch zum Hole-In-One. Und keiner hat gesehen, wie der Ball ins Loch ging.
Macht Sie Golf beruflich erfolgreicher?
Ich habe beim Golfen schon viele interessante Kontakte knüpfen können und in entspannter Atmosphäre habe ich schon viele Künstler verpflichtet.
Was ist Ihre wichtigste Strategie auf dem Platz?
Positives Denken! Ich fokussiere mich auf das, was ich machen will und nicht auf das, was ich nicht machen sollte.
Können Sie innere Ruhe bei diesem Sport finden?
Ja. Ich spiele am liebsten frühmorgens – oft ganz alleine – und genieße die Landschaft und die Ruhe.
Was lehrt Sie der Golfsport fürs Leben?
Geduld und Demut. Man lernt, mit Misserfolg umzugehen und diesen zu verarbeiten. Jeder Fehler ist Vergangenheit und kann nicht korrigiert werden. Golfen kann beim persönlichen Fehlermanagement helfen.
Wie profitieren Sie für Ihr Unternehmen?
Mein Arbeitsstil ist positiv ausgerichtet. Ich setze etappenweise erreichbare Ziele fest. Als Produzent habe ich gelernt, Fehler zu verzeihen, Mitarbeitern Verantwortung zu übertragen und sie dazu zu bringen, eigenverantwortlich Entscheidungen zu treffen.
Hatten Sie schon einmal richtig Ärger in einem Flight?
Ja. Bei strömendem Regen habe ich falsch aufgeteet. Freudestrahlend hat mich mein Flightpartner nach meinem Abschlag darauf hingewiesen und mich mit Strafschlägen belegt.
In der Politik hierzulande ist Golf weniger angesehen. Obama und Trump lieben Golf. Würden Sie deutschen Politikern zum Golfspielen raten?
Golf gehört in den Schulsport! Es ist eine der wenigen Livetime-Sportarten, die man auch noch mit 70, 80 oder sogar 90 Jahren ausüben kann. Der gesundheitliche Nutzen ist sehr hoch, sowohl für den Herz-Kreislauf als auch hinsichtlich der Koordination. Es ist die einzige Sportart, bei der ein Großvater mit Sohn oder Tochter und Enkel gemeinsam auf dem Platz miteinander spielen können, obwohl die Fähigkeiten sehr unterschiedlich sind. Ein Golfer mit Handicap 30 kann gut mit einem Partner mit Handicap 14 oder Handicap 2 spielen, ohne dass sich einer der Spieler langweilt oder überfordert fühlt.
Beim Skifahren und Tennis machen solche Unterschiede jedoch überhaupt keinen Spaß. Die koordinativen Fähigkeiten könnten im Schulsport auf vielfältige Art und Weise entwickelt werden mit den Schwerpunkten Gleichgewicht, Beweglichkeit und Rhythmusgefühl. Die Impulse innerhalb eines Bewegungsablaufs müssen aufeinander abgestimmt sein und die entsprechenden Muskeln erreichen.
Welche Tipps haben Sie für jemanden, der mit Golf beginnt?
Ich kann nur jedem raten, am Anfang mit einem Lehrer zu trainieren, um die Basics zu erlernen und zu stabilisieren und um zu vermeiden, dass sich Fehler einschleichen.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Golf-und Land-Club Berlin-Wannsee e.V. besonders gut?
Der Platz bietet eigentlich alles. Man muss präzise Abschlagen und ein gut entwickeltes kurzes Spiel haben.
Mir gefällt die unterschiedliche Charakteristik der einzelnen Löcher und im Sommer schätze ich die großen schattenspendenden Bäume sehr.
Auf welchem Platz dieser Welt würden Sie gern mal spielen?
In Pebble Beach in Kalifornien. Er gehört aufgrund seiner Lage direkt an der Steilküste landschaftlich sicher zu den spektakulärsten Golfplätzen der Welt. Bei einer meiner nächsten Tourneen werde ich versuchen, dort eine Abschlagszeit zu bekommen.
Danke für das Gespräch.