Bauen mit Leidenschaft – 40 Jahre Groth Gruppe

Es sind klingende Namen in der Hauptstadt wie auch in Potsdam: Diplomatenpark, Heydt Eins, Wohnen an der Wallstraße, KunstCampus, Tiergarten-Dreieck mit namhaften Adressen wie der CDU-Bundesgeschäftsstelle, den Botschaften Mexikos und Malaysias, der Bundeswirtschaftsprüferkammer und viele weitere Botschaften, Verbände und Unternehmen oder die Speicherstadt Potsdam. Für diese und viele weitere Bauobjekte zeichnet die Groth Gruppe verantwortlich. Mit über 145 vollendeten Projekten in mehr als 1 050 Gebäuden, 140 Mitarbeitern und einem Investitionsvolumen von rund 5,5 Mrd. Euro ist das Unternehmen einer der größten Berliner Projektentwickler. In diesem Jahr feiert die Groth Gruppe ihr 40-jähriges Jubiläum.

Wenn Thomas Groth, Geschäftsführer der Berliner Groth Gruppe, in der Stadt spazieren geht, begegnet er immer wieder Projekten, die sein Unternehmen realisiert hat. Ob in Schmargendorf, Mitte, Moabit, Tiergarten, Weißensee, Grunewald oder Zehlendorf – an Groth-Objekten führt kein Weg vorbei.

 

Thomas Groth,
Geschäftsführer der Berliner Groth Gruppe
Foto: Groth Gruppe/ Investa Holding GmbH

 

 

 

 

Was sein Vater Klaus Groth vor 40 Jahren begonnen hat, führt der Sohn nun schon seit vielen Jahren weiter. „Ich denke, nach nun 42 Jahren im Job – inklusive der Ausbildung – darf ich das sagen: Die vielen Projekte, die wir in Berlin und Brandenburg oder auch auf Sylt im Laufe der Jahrzehnte realisieren konnten, sind eine Lebensleistung. Da stecken viel Arbeit, Herzblut und Expertise drin. Wir wollten und wollen einfach immer machen, schaffen, Probleme lösen und schöne Ergebnisse erzielen.“

In den 1980er-Jahren, im Klima der Internationalen Bauausstellung 1984, hatte der Berliner Senat beschlossen, die Westberliner Innenstadt wieder zu einem attraktiven Wohnstandort zu entwickeln. Schon damals war die Groth Gruppe – damals noch Groth + Graalfs – dabei und errichtete als eines der ersten Projekte zwischen dem südlichen Tiergartenrand und dem Landwehrkanal die IBA-Wohnsiedlung Rauchstraße mit 239 Wohnungen. „Seitdem haben wir nicht aufgehört, bei unseren Bauprojekten Zweckmäßigkeit mit Ästhetik zu kombinieren, Notwendiges mit architektonisch Anspruchsvollem, ob Wohnhäuser, Bürogebäude, Einzelobjekte oder ganze Wohnviertel.“

Zwei Projekte sind dem dynamischen Unternehmer in besonderer Erinnerung geblieben: „Das ist einmal das Tiergarten-Dreieck in der Klingelhöferstraße und dann die Neue Vorstadt – Kirchsteigfeld in Potsdam. Das liegt sicher daran, dass ich in Potsdam Mitte der 90er-Jahre eigentlich zum ersten Mal mit wirklich allen baulichen Aspekten eines Projektes befasst war – und das Ganze zu einem guten Ende bringen konnte. Wir mussten dort 130 Grundstücke kaufen und konnten daraus eine echte Potsdamer Vorstadt errichten. Und das vor gut zwanzig Jahren fertiggestellte und mehrfach ausgezeichnete Tiergarten-Dreieck verbindet einfach auf nach wie vor für mich faszinierende Weise hochwertiges Wohnen und repräsentative Verwaltungsbauten in wunderbar grüner Umgebung mit exklusiver Ausstrahlung.“ Großprojekte wie diese zu realisieren, ist ein zeitaufwändiges und hochkomplexes Verfahren. „Durchschnittlich nimmt so ein Projektprozess etwa zwei Jahre in Anspruch. Es kann aber auch deutlich länger dauern. Auf dem Weg vom Erwerb des Baulandes, über die Erstellung des Bebauungsplans, den Bauantrag, die Genehmigung, das Finden und Einbinden von Partnern und die Beteiligung der Banken bis hin zum Baubeginn sind viele Hürden zu überwinden. Und ich kann sagen, es sind über die Jahre nicht weniger geworden. Das betrifft die Vorschriften der Verwaltung ebenso wie die Wünsche und Forderungen vieler Interessengruppen. Wir müssen heute sehr viel mehr Aspekte bei unserer Tätigkeit berücksichtigen: natürlich den Umweltschutz, die Klimaneutralität, energetische Themen, die Herausforderungen hochkomplexer Haustechnik oder auch die leider nicht sehr deutlich definierten ESG-Kriterien, also vorbildlich nachhaltige Unternehmensführung hinsichtlich Umwelt, Soziales, Ethik und Regeltreue. Aber wir haben tolle, engagierte und findige Mitarbeiter und kriegen das immer hin“, so Thomas Groth.

Aktuell werden im ständig wachsenden Berlin getreu dem Motto „Immerfort werden und niemals sein“ verstärkt gemischte Wohnquartiere mit Miet- und Eigentumswohnungen, gefördertem Wohnungsbau, Studentenapartments und seniorengerechten Wohnungen gebaut.

Die Groth Gruppe stellt zurzeit in Schmargendorf das Maximilians Quartier mit 973 Wohnungen für rund 2 500 Bewohner fertig, das neben begrünten Dächern, Gartenbereichen, einer Kita und einem Mobilitätskonzept auch über ein zukunftsweisendes Energiekonzept verfügt.

In Neulichterfelde entsteht eine Lebenswelt für rund 6 000 Menschen mit hohem Bewusstsein für Umwelt, Klima und natürliche Ressourcen – ein neuer Stadtteil für smartes, ökologisches und soziales Leben. Hier kooperiert das Unternehmen unter anderem mit dem BUND.

Ein attraktives Projekt mit rund 200 Wohnungen entwickelt die Groth Gruppe in direkter Wasserlage am nördlichen Ende der Rummelsburger Bucht, angrenzend an Friedrichshain-Kreuzberg. Und ein weiteres Wohnviertel mit dem Namen „Am Weinberg“ entsteht voraussichtlich ab nächstem Jahr südlich von Berlin in Königs Wusterhausen: 241 Doppel- und Reihenhäuser für Menschen, die zwar im Grünen leben möchten, aber dennoch auf die Vorzüge der nahen Hauptstadt nicht verzichten wollen. Und sogar bis nach Wolfsburg erstrecken sich die Projektplanungen – hier entwickelt die Groth Gruppe gemeinsam mit einem Partnerunternehmen und der Stadt Wolfsburg ein 150 Hektar großes Grundstück, auf dem zwischen den Ortsteilen Nordsteimke und Hehlingen bis zu 3 000 Wohneinheiten für rund 7 000 neue Bewohner entstehen werden.

Nach einem künftigen Herzensprojekt befragt, hat Thomas Groth eine konkrete Vorstellung: „Ein Ensemble von vielleicht 50 Wohnungen in schöner Seelage in Brandenburg – das wäre klasse!“

Edith Döhring

 

90 - Herbst 2022
Stadt