Lothar Ebert und Partner Steuerberater Rechtsanwalt PartG, ein Team, das auf ganzheitliche Beratung setzt – und das seit 45 Jahren. Drei Generationen haben das Sagen. Lothar Ebert selbst sieht sich als Glückskind, nicht nur, weil er an einem Sonntag geboren wurde.
„Ein Erfolg ist immer ein Wir-Erfolg – nie ein Ich-Erfolg“, sagt der Unternehmer Lothar Ebert. Nach diesem Prinzip arbeitet er seit 45 Jahren als Steuerberater in Berlin, seit 1994 in Berlin-Westend. „Wir sind ein Team, das an einem Strang zieht, aber trotzdem muss einer den Hut aufhaben,“ sagt er. Rund 20 Mitarbeiter gehören zu diesem Team und das schon seit vielen Jahren. Die Größe der Kanzlei macht es möglich, thematisch umfassend und trotzdem noch persönlich zu beraten. „Ganzheitlich“, sagt Lothar Ebert dazu. Der Hut ist mittlerweile größer geworden, sodass seit dem Jahr 2003 sein Partner Andreas Linow, 50 Jahre, ebenfalls Steuerberater, und seit Mitte 2018 Rechtsanwalt Marc Dehn, 30, diesen mit ihm gemeinsam tragen. Er selbst erklärt, auf sein Alter angesprochen, charmant, es stehe das erste Mal eine Sieben vorn und er sei ein Auslaufmodell. Ein brillanter Rhetoriker, der auch ein Augenzwinkern wirkungsvoll einzusetzen versteht.
Die Kanzlei ist ein Drei-Generationen-Betrieb. Etliche Kollegen sind schon viele Jahre dabei, jüngere sind immer wieder dazu gekommen. Etwa 20 junge Menschen hat das Büro unter seiner Leitung ausgebildet. Das Wir-Klima stimmt einfach und um dieses zu erhalten, müssen sich auch die Chefs ins Zeug legen. Lothar Ebert erzählt vom Umzug der Kanzlei nach der Wende von der Kant-/Ecke Wilmersdorfer Straße in ein neues Quartier. Das alte Büro hatte direkten U-Bahn-Anschluss, der Arbeitsplatz am neuen favorisierten Standort nicht. Die Mitarbeiter stimmten dagegen. Somit wurde weiter gesucht, bis die Räume mit Bahn-Anschluss gefunden waren: in der Reichsstraße am Theodor-Heuss-Platz.
Es sind die Details, die zum „Wir“ beitragen. Die Mandanten, egal ob jung oder alt, Unternehmer oder Arbeitnehmer, Rentner oder Freiberufler, profitieren von dem Mehr-Generationen-Betrieb ebenso wie von der umfassenderen Fachkompetenz der Kollegen. Es wird darauf geachtet, dass der Klient einen persönlichen Ansprechpartner hat.
„Jüngere Mandanten sind bei Andreas Linow oder Marc Dehn besser aufgehoben als bei mir – sie sprechen einfach die gleiche, nämlich jüngere Sprache“, weiß Lothar Ebert. „Steuerberatung“, sagt er, „ist auch Lebensberatung, weil man sehr dicht an einem Mandanten dran ist. Es werden rechtliche, familiäre, gesundheitliche Fragen besprochen und es wächst ein Vertrauensverhältnis“. Auf dieser Grundlage könne man umfassend tätig sein und beratend Einfluss nehmen auf geschäftliche wie private Dinge. Man denke nur an Testamente oder jegliche Art von Verträgen. Einen Anwalt in die Kanzlei zu holen, und sie damit interdisziplinär aufzustellen, war eine Herzensangelegenheit, eine Zukunftsfrage. „Heutzutage sind steuerliche Belange und rechtliche Belange zunehmend verwoben,“ sagt Marc Dehn. Schon lange arbeitete er mit der Kanzlei zusammen. Vor gut drei Jahren ist er schließlich Partner geworden. Kein Sachverhalt kann in einem Unternehmen isoliert betrachtet werden, es sollte alles nach allen Seiten abgeklopft werden. Für die Mandanten hat das den Vorteil, dass sie nicht von Pontius zu Pilatus rennen müssen, sondern alles aus einer Hand bekommen. Lothar Ebert schätzt auch das umfangreiche Wissen von Andreas Linow, der bestens ausgebildet und ständig auf dem neuesten Stand in Sachen Steuern ist. Er hat bei ihm in der Kanzlei gelernt und nach einigen Qualifizierungsprüfungen im Jahr 2002 erfolgreich das Steuerberaterexamen bestanden.
Das war bei Lothar Ebert noch ganz anders. 1975 wurde er zum
Steuerbevollmächtigten ernannt und im gleichen Jahr machte er sich selbstständig. Anfang der 1980er-Jahre hatte er 15 Mitarbeiter, seine Hauptmitarbeiterin war seine Ehefrau, mit der er seit 45 Jahren verheiratet ist.
Ebert kam aus einfachen Verhältnissen, hatte kein Abitur. Mit 15 stand die Entscheidung an: Was soll ich werden? Diverse kaufmännische Lehren standen zur Wahl. Entscheidend war ein Büro-Besuch in Waidmannslust. „Die Mädels dort trugen alle kurze Röcke – und da wusste ich, dort will ich hin. Außerdem fand ich den Namen der Lehre toll: Fachgehilfe für wirtschafts- und steuerberatende Berufe“. Also „purer Zufall und pures Glück“, erzählt er seine Geschichte mit Augenzwinkern. Auch die Prüfungen liefen super nach einer Lernmethode über Bilder, die allerdings den Nachteil hatte, dass das Wissen nur kurze Zeit überdauerte. Aber es reichte – Lothar Ebert ist ein Sonntagskind.
Anekdotisch erzählt er von weiteren Glücksfällen wie einer Buchprüfung, die er als 24-Jähriger knapp „überlebte“, von einem Fall, bei dem er sich einer Überzahl von grauhaarigen Anwälten und wichtigen Geschäftsvorständen gegenüberstand. Da war er 27 und hat für den Mandanten gewonnen, allein er wusste, es war nicht optimal. Mehr davon gab es allemal. Lothar Ebert hat unzweifelhaft ein Gefühl für sein Gegenüber und, was er Glück nennt, ist möglicherweise Intuition in diesem Beruf, an dem er zweifellos nach wie vor Spaß hat. Und diesen Spaß an der Arbeit vermag er auch seinen Chef-Kollegen und den Mitarbeitern zu vermitteln – ein gutes Stück des „Wir-Erfolges“.
Martina Krüger