Wo wollen wir wohnen ?

Die im April dieses Jahres zwischen dem Senat und den landeseigenen Wohnungsunternehmen
vereinbarte Roadmap hat zum Ziel, den landeseigenen Wohnungsbestand bis 2026 auf
400 000 Wohnungen zu erhöhen.

Im Jahre 2030 könnte es über vier Millionen Berliner geben, wenn das starke Wachstum anhält. Seit 2015 wächst die Stadt jährlich um 80 000 Einwohner, Berlin kann sich als Wohn- und Arbeitsort weiterhin größter Attraktivität erfreuen. Einerseits ergeben sich daraus große Zukunftschancen. Ander­erseits ist dieser Bevölkerungszuwachs gleichzeitig mit sich deutlich verschärfenden Engpässen am Berliner Wohnungsmarkt verbunden. Das im vergangenen Jahrzehnt bestehende Potenzial an leer stehenden und sofort wieder vermietbaren Wohnungen ist lange abgebaut. Trotz vieler Neubauten ist der Leerstand im letzten Jahr weiter gesunken und mit berlinweit 1,7 Prozent auf ein neues 20-Jahres-Tief gefallen. Besonders deutlich zurückgegangen sind dabei erneut sowohl der Leerstand in Stadtrandlagen als auch der Wohnungsleerstand aufgrund von Vermietungsschwierigkeiten.


Der Anstieg der Baugenehmigungen auf jährlich rund 20 000 und mehr Wohnungen lässt erwarten, dass die Zahl der fertiggestellten Neubauwohnungen jährlich jeweils oberhalb von 10 000 liegen wird. „Die Wahrscheinlichkeit, dass eine dieser Wohnungen von einem unserer Mitglieder errichtet wurde oder wird, ist dabei sehr hoch, denn von den 20 Unternehmen mit den höchsten Neubauwohnzahlen in Berlin sind 14 in unserem mittelständisch geprägten Verband organisiert“, so Susanne Klabe, Geschäftsführerin des­ BFW Landesverbandes Berlin/Brandenburg.


Vor allem an preisgünstigen Wohnungen erwartet Berlin in den nächsten Jahren einen deutlichen Mehrbedarf. Die im April dieses Jahres zwischen dem Senat und den lan­des­eigenen Wohnungsunternehmen vereinbarte Roadmap hat zum Ziel, den landeseigenen Wohnungsbestand bis 2026 auf 400 000 Wohnungen zu erhöhen. Senator Geisel betonte den sozialen Anspruch der Wohnungsbaugesellschaften: „Wir dürfen bei aller Euphorie über das Wachstum Berlins nicht diejenigen aus dem Blick verlieren, die sich oftmals aus eigener Kraft nicht helfen können. Die Wohnungsbaugesellschaften sind der Garant für bezahlbare Wohnungen und sichere Mietverhältnisse.“ In der Roadmap heißt es weiterhin: Der Berliner Wohnungsmarkt ist durch einen großen Mietwohnungsanteil bestimmt. Berlin ist und bleibt Mieterstadt. Die wohnungspolitischen Aktivitäten des Senats konzentrieren sich darauf, die Mieten bezahlbar zu erhalten, sodass auch Haushalte, deren Einkommen hinter der allgemeinen Entwicklung zurückbleibt, angemessen mit Wohnraum versorgt sind.

67 - Sommer 2016
Stadt