Mit dem Wettbewerb „Berliner Klima Schulen“ fördern Gasag und Senat Schulprojekte zum Thema Klimaschutz. „Mach die Tür zu, schalte das Licht aus“, wer kennt sie nicht, diese mahnenden Worte, einfache Grundregeln zum Energiesparen, mit denen jedes Kind aufwächst und die es nie im Leben vergisst. Wenn sich einige andere Regeln auch so tief über Generationen hinweg einprägen würden, dann wäre es vielleicht besser um die Umwelt bestellt. Zum Beispiel: weniger und mit Bedacht einkaufen oder keine Plastetüten verwenden.
Jeder könnte einen Beitrag leisten, die Klimaziele, die sich Deutschland gestellt hat – und die es bis zum Jahr 2020 nicht erreichen wird – ein wenig positiv zu beeinflussen. Auch wenn den Hauptanteil die Industrie leisten muss.
Das Bewusstsein für den Schutz des Klimas kann nicht früh genug geweckt werden. Berlin ist weit vorn mit dabei. Die Senatsverwaltungen für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und die für Bildung, Jugend und Familie und die Gasag loben jährlich den Wettbewerb „Berliner Klima Schulen“ aus. Gefragt sind pfiffige Ideen und Maßnahmen, die zum Klimaschutz beitragen. Im Jahre 2018 beteiligten sich 42 Schulen mit circa 1 800 Schülern. 60 Projekte wurden eingereicht und zehn davon prämiert. In den zehn Jahren seit Beginn der Idee „Berliner Klima Schulen“ gab es schon über 100 Gewinner.
Der Gasag als Mitorganisator des Wettbewerbs ist als Energieunternehmen der Stadt das Projekt eine Herzensangelegenheit. In einer Klimaschutzvereinbarung mit dem Senat hat die Gasag sich verpflichtet, bis 2020 zwei Millionen Tonnen CO2 einzusparen. Circa 1,5 Millionen Tonnen hat das 170 Jahre alte Traditionsunternehmen bisher erreicht.
Schulen für den Klimaschutz zu gewinnen, liegt nahe, denn neben Wissensvermittlung können auch Freude, Neugier und Beharrlichkeit geweckt werden, um sich dauerhaft für den Klimaschutz einzusetzen. Der Wettbewerb ist offen – ob Theaterstücke zum Thema, Müll- und Wasserprojekte, Aktionen auf dem Pausenhof oder im Kiez –, alles ist möglich. Die Carl-Kraemer-Grundschule aus Mitte produzierte beispielsweise Jute-Beutel und überreichte sie den Geschäften in der Gegend für ein ressourcenschonendes Schulumfeld. „Klimaschutz durch weniger Konsum“ hieß das Projekt der Clara-Grunwald-Grundschule aus dem Bezirk Friedrichshain/Kreuzberg.
Beide Schulen gehören zu den Preisträgern. Birgit Jammes aus der Konzernkommunikation der Gasag gehörte zur Wettbewerbsjury und war vom „Energiehaus der Zukunft“ des Robert-Havemann-Gymnasiums in Pankow besonders beeindruckt. Eigentlich sind es fünf verschiedene „Häuser“, jedes für spezielle Tests und Messungen. Es geht beispielsweise darum, die Effektivität der Heizung eines Hauses zu ergründen. Wärmebildkameras zeigen, wie sich verschiedene Wärmedämm-Materialien auswirken. Welchen Einfluss haben Fenster und Türen auf die Raumtemperatur? In anderen Modellen kann geprüft werden, wie regenerative Energieformen günstig und sinnvoll zum Einsatz kommen.
Weil das Havemann-Gymnasium über große Schülerlabore verfügt, werden auch Projekttage für Grundschulen, insbesondere zu regenerativen Energien, durchgeführt. Nun gab es in der Vergangenheit auch einen Lehrmittelhersteller, der ähnliche Energiehäuser als Bausatz vertrieb, doch dieser stellte seine Tätigkeit ein. Was tun? Die Schüler und Physiklehrer gingen daran ein eigenes „Energiehaus der Zukunft“ zu entwickeln, das an Stabilität und Funktionsweise die Vorgänger-Modelle übertrifft. Es dient sogar als Prototyp für einen Bausatz in Serienherstellung, ermöglicht durch die Kooperation mit einer neuen Lehrmittelfirma und einem Start-up-Unternehmen aus Adlershof. Die Pankower Schüler sind innovativ. Für ihre eigene Schule haben sie bereits ein Echtzeit-Energie-und-Klima-Messnetz entwickelt. Es ermöglicht Schülern, Lehrern und Hausmeistern per Smartphone Zugriff auf die aktuellen Raumklimadaten. So weiß jeder, wo die Tür nicht zugemacht wurde und das Licht noch brennt.
Martina Krüger
Platz 1 – Robert-Havemann-Gymnasium: Das Energiehaus der Zukunft.
Platz 2 – Heinrich-Mann-Schule (ISS): Von der Einwegverpackung zum Solarmodulträger.
Platz 3 – Clara-Grunwald-Grundschule: Klimaschutz durch weniger Konsum.
Weitere Gewinner
Brodowin-Schule (Lichtenberg):
Mit Erfindungsgeist und Spiel zum Klimabewusstsein
Carl-Friedrich-von-Siemens-Gymnasium (Spandau):
REdUSE – Gestaltung eines nachhaltigen Weihnachtsmarktes
Carl-Kraemer-Grundschule (Mitte):
Klima-Ideen der Carl-Kraemer-Grundschule
Konrad-Zuse-Schule (Pankow):
Inklusion im Kiez (geht) fährt klima-neutral
Mierendorff-Grundschule (Charlottenburg-Wilmersdorf):
Mieris Wurzelfenster – Boden begreifen!
Schule am Falkplatz (Pankow): Tauschmarkt
Schule am Sandsteinweg (Neukölln): Schulwegpaten-Projekt