Nach langem Lockdown konnte der Martin-Gropius-Bau mit der überwältigenden Retrospektive „Yayoi Kusama“ wieder öffnen. Auf knapp dreitausend Quadratmetern wird ihr Oeuvre - Malerei, Installationen, Skulpturen-Objekte - aus über siebzig Jahren Schaffenszeit ausgebreitet und dabei in acht Kabinetten einstige Ausstellungen mit Hilfe von Archivdokumenten nachgestaltet, um ein tiefes Verständnis des Kunstdenkens der inzwischen zweiundneunzigjährigen Weltrangkünstlerin aus Japan zu ermöglichen. Mit ihren berühmten Punkten, den „Polka Dots“, mit Spiegeln, Netzstrukturen, wuchernden Phallusgebilden oder Reihen von Kürbissen erschafft die japanische Künstlerin ihre endlos wirkenden suggestiven Bilder und Räume. Ein neuer, Unendlichkeit suggerierender Spiegelraum in leuchtenden Farben, eines von Yayoi Kusamas Markenzeichen, wurde speziell auch für die Berliner Ausstellung geschaffen sowie sechzehn bis zu elf Meter hohe pinkfarbene Tentakeln mit schwarzen Punkten für den Lichthof des Hauses.